Gemeinde Grefrath Oedt: Wohin mit dem neuen Kita-Gebäude?

Oedt · Zwei Flächen an der Oedter Grundschule stehen für eine neue Kita zur Auswahl. Die Gemeinde hofft, so auch das Parkplatz-Problem an der Niers angehen zu können.

 Für die neue Kita gibt es drei Optionen. Sie könnte zum einen links von der Schule gebaut werden. Zum anderen gibt es auf der rechten Seite zwei Rasenflächen, die als Bauplatz infrage kommen.

Für die neue Kita gibt es drei Optionen. Sie könnte zum einen links von der Schule gebaut werden. Zum anderen gibt es auf der rechten Seite zwei Rasenflächen, die als Bauplatz infrage kommen.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Wo soll der Kita-Neubau auf dem Gelände der Oedter Grundschule entstehen? Mit dieser Frage befasst sich der Grefrather Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag in der Albert-Mooren-Halle.

Die Gemeinde Grefrath, das Kreis-Jugendamt sowie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Träger der Kita, Am Schwarzen Graben, sind sich einig, dass ein Neubau für sechs Gruppen die beste Lösung ist, heißt es in der Vorlage der Gemeinde für die Ratssitzung. Fest steht, dass das neue Gebäude in der Nähe des Schulkomplexes entstehen soll. Aber wo genau? Drei Flächen hat die Gemeinde ins Auge gefasst.

Fläche 1 liegt direkt hinter dem Parkplatz Am Schwarzen Graben und ist bereits in fraktionsübergreifenden Gesprächen durchgefallen. Diese Fläche könnte noch für eine Parkplatzerweiterung für Schule und Albert-Mooren-Halle genutzt werden.

Neubau auf Bolzplatz
oder Obstbaumwiese?

Die Politiker sollen also am Montagabend wählen zwischen dem Bolzplatz vor der Grundschule (Fläche 2) und der Wiese mit Obstbäumen hinter der Schule (Fläche 3), die der Naturschutzbund (Nabu) im Jahr 2017 angelegt hat.

Vom Nabu hatte es nach Bekanntwerden der Pläne, auf der Obstwiese zu bauen, bereits Kritik gegeben. Die Idee, den Bolzplatz zu bebauen, hatte dagegen bereits Bürgermeister Manfred Lommetz in einer Sitzung im Januar eher abgelehnt. Die Verwaltung bevorzugt auch deshalb die Fläche 3, weil Fläche 2 wegen der günstigen Lage für eine zukünftige städtebauliche Entwicklung geeignet wäre.

Die Obstbäume müssten auch nicht verloren gehen, so die Grefrather Verwaltung. Sie könnten auf einen Acker in der Nähe des Niersufers (hinter dem Kanu-Wander-Club) umgepflanzt werden. Die untere Naturschutzbehörde würde diese Umpflanzung begrüßen.

Für die Gemeinde wäre dies auch eine gute Gelegenheit, das seit Jahren bekannte Ärgernis um fehlende Parkplätze im Bereich Burg Uda/Sportplatz/Niers anzugehen. Sportveranstaltungen und Kanutourismus führen immer wieder zu „widerrechtlichem Parken im Landschaftsschutzgebiet entlang der Niers“. Auf Fläche 3 könnten neben der Kita Parkplätze gebaut werden, die nicht nur von Kita-Mitarbeitern und Eltern genutzt würden, sondern abends und am Wochenende von Sportlern, Kanu-Fahrern und Besuchern.

Kita-Räume könnten von
der OGS genutzt werden

Die Idee zum Kita-Neubau ist seit Januar öffentlich. Da wurde bekannt, dass die Pläne für neue Kita-Gruppen im ehemaligen Lehrschwimmbecken vom Tisch sind. Diese sollten ursprünglich zum Kita-Jahr 2019/2020 zur Verfügung stehen. Die Planungen mit dem Architekten hatten aber keine zufriedenstellenden Ergebnisse hervorgebracht. Zudem wurde die Einrichtung einer dritten Gruppe erforderlich, was nur durch einen Anbau möglich geworden wäre.

Wer als Bauherr der neuen Kita auftreten soll,  ist noch offen. Es wird vergaberechtlich geprüft, ob man das Grundstück auf Erbpachtbasis an einen Investor übertragen kann, der an den Kita-Träger DRK vermietet. Die Miete läge zwar höher als die Refinanzierung durch das Land, der Gemeindeanteil wäre aber deutlich niedriger als die Belastung durch die Unterbringung von fünf Gruppen im Schulgebäude. Zudem würde der vom DRK vor sechs Jahren errichtete Gebäudeteil im Innenhof, der damals 240 000 Euro gekostet hat, in das Eigentum der Gemeinde übergehen.

Und die weiß auch schon, was sie mit den Kindergartenräumen tun möchte. Denn nicht nur der Bedarf nach Kita-Plätzen steigt, sondern auch die Nachfrage nach Plätzen in der Offenen Ganztagsschule der Oedter Grundschule. Ab 2025 soll für jedes Kind auf Wunsch eine ganztägige Betreuung an der Schule gewährleistet sein. Dieser Rechtsanspruch wird die Nachfrage nach einmal erhöhen, nimmt die Gemeinde an. Zurzeit stehen aber für diese Betreuung im vorhandenen Schulkomplex keine Räume zur Verfügung. Die jetzigen Kita-Räume könnten also dafür genutzt werden.

Für die Neubau-Pläne ist auch eine Änderung des Bebauungsplanes notwendig, die ebenfalls in der Ratssitzung eingeleitet werden soll.

Der Gemeinderat tagt am Montag, 22. Juni, ab 19 Uhr in der Albert-Mooren-Halle. Dann stehen auch verschiedene Dringlichkeitsentscheidungen auf der Tagesordnung, die in der Zeit des Corona-Shutdowns getroffen worden sind, sowie die Reduzierung der Beiträge für die OGS in Folge von Corona im Juni und Juli.

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