Oedt: Neuer Anlauf für Supermarkt

Zwei Oedter Ratsherrren wollen den Leerstand nicht einfach hinnehmen. Sie halten auch einen Neubau für möglich.

Oedt. Georg Fasselt ist sauer. Richtig sauer. "Mir kann keiner erzählen, dass sich ein Supermarkt für einen Ort wie Oedt mit 4600Bürgern nicht lohnt", sagt der CDU-Ratsherr. Deshalb startet er zusammen mit seinem Parteikollegen Max Titulaer eine Offensive. Das Ziel: ein Supermarkt für den zweitgrößten Ortsteil der Niersgemeinde.

Seit der Spar-Markt an der Ecke Süchtelner Straße/An der Kleinbahn im Juni 2007 geschlossen wurde, gibt es in dem langgestreckten Straßendorf keinen Vollversorger mehr. Alle Versuche, einen neuen Betreiber für die 577 Quadratmeter Verkaufsfläche zu finden, sind gescheitert. "Am 2.Dezember 2008 hat mir die Firma Lüning mitgeteilt: Das wird nix", sagt Max Titulaer. Dieses Unternehmen hatte im vergangenen Jahr immer wieder Termine für die Wiedereröffnung genannt- aber keiner ging in Erfüllung.

Fasselt und Titulaer wollen gleich an mehreren Fronten aktiv werden. An erster Stelle steht ein offener Brief an den Besitzer der Immobilie, Manfred Basten aus Rheurdt (Kreis Kleve). Die CDU-Politiker wollen wissen, ob es von Basten (noch) ernsthafte Bemühungen gibt, den eingeschossigen Bau zu vermieten. Oder ob er nichts tut, weil dank eines bis 2013 gültigen Pachtvertrages mit der Spar-Mutter Edeka die Einnahmen ohnehin gesichert sind.

Im zweiten Schritt sollen Einzelhändler und Supermarkt-Betreiber aus anderen Orten angesprochen werden, um Interesse für das Oedter Objekt zu wecken. Zudem ist für Mitte März ein Gespräch mit Joel Smolibowski, dem Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Krefeld/Kreis Viersen, vereinbart.

Wenn auch das nichts bringt, wollen Titulaer und Fasselt "einen neuen Laden an einem neuen Standort im Ortskern". Dafür haben sie allerdings bisher nur ein Areal im Auge. Weder gab es bislang Gespräche mit den privaten Grundstückseigentümern, ob sie überhaupt zum Verkauf bereit wären, noch mit Bauamtsleiter Michael Räppel, ob solch ein Projekt zu realisieren ist. Denn immerhin würden für einen Neubau 2000 Quadratmeter gebraucht, schätzen die Initiatoren. Und mindestens drei Jahre.

Fasselt ist auch bereit anzupacken: "Wenn es sein muss, dann machen wir so einen Laden eben selber. Das hat auch schon in anderen Orten geklappt." Und dann ist der Ratsherr auf einmal nicht nur sauer, sondern zeigt sich auch kämpferisch: "Bevor mein Sargdeckel zugeht, haben wir wieder einen Laden in Oedt."

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