Lokale Wirtschaft Oedt: Fitnessstudio in den alten Girmes-Hallen

Willich/Oedt · Die 29-jährige Janine Zschoche aus Willich macht sich mit einem Fitnessstudio in den alten Girmes-Hallen selbstständig.

 Tobias Kegelmann, Fitnesstrainerin Johanna Fürstenberg und Inhaberin Janine Zschoche (v.l.) zeigen schon mal, wo demnächst trainiert wird.

Tobias Kegelmann, Fitnesstrainerin Johanna Fürstenberg und Inhaberin Janine Zschoche (v.l.) zeigen schon mal, wo demnächst trainiert wird.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Früher gingen dort die Werksfeuerwehrmänner von Girmes ein und aus und die Stoffe erhielten in der Stückfärberei ihre Farbe. Ab Spätsommer/Herbst sollen an dieser Stelle die Oedter schwitzen. In der alten Girmes-Halle direkt neben dem Netto-Markt entsteht nun ein Gesundheits- und Fitnessstudio auf 1200 Quadratmetern. „Girmes Fit“ soll es heißen. Und jetzt, wo bald die Bauarbeiten dafür beginnen, wirbt die Willicherin Janine Zschoche, die das Studio betreiben wird, um „Gründungsmitglieder“.

Die Pläne sehen vielversprechend aus. Individuell, persönlich und freundlich soll es werden, der Industriecharme des denkmalgeschützten Gebäudes soll aber ebenso erhalten bleiben, sagt die zukünftige Betreiberin. Die Dachkonstruktion lässt viel natürliches Licht hinein.

Master in Fitnesstraining und Gesundheitsmanagement

Janine Zschoche hat vor fünf Jahren ihr Masterstudium in Fitnesstraining und Gesundheitsmanagement abgeschlossen und zuletzt bereits ein Fitnessstudio geleitet. Nun wagt die 29-jährige Willicherin den Schritt in die Selbstständigkeit. Ihr Lebensgefährte Tobias Kegelmann hat diesen Schritt schon gemacht. Er betreibt den „Fitness Punkt Kerken“ in der ehemaligen Tennishalle in Aldekerk.

Ihr ist wichtig, das Angebot breit aufzustellen und so für Jung und Alt aus Oedt und Umgebung etwas anbieten zu können. Neben dem klassischen Geräte- und Hanteltraining werde es ein umfangreiches Kursangebot geben. Geplant seien Kurse wie Yoga, Pilates, Reha-Sport, Bauch-Beine-Po, Step-Kurse und vieles mehr. Ebenso werde es im „Girmes Fit“ einen elektronischen Gerätezirkel geben, an dem sich die Geräte voll automatisch per Chip-Armband auf das Mitglied einstellen. Dazu gibt es Geräte für die Beweglichkeit. Mithilfe des Muskellängentrainings sollen Beschwerden wie Rückenschmerzen, die meist durch langes Sitzen oder durch Fehlhaltungen im Alltag entstehen, behandelt werden. Das Trainerteam unterstütze die Mitglieder auch in Sachen Ernährung. Kooperationen mit ortsansässigen Ärzten und Vereinen werden angestrebt. Die Öffnungszeiten wolle man so gestalten, dass die Nutzer auch vor oder nach der Arbeit vorbeischauen können.

Die Inhaberin freut sich ein Team mit ausgebildeten Trainern gefunden zu haben, die im Ort gut vernetzt sind. „Training in familiärer Atmosphäre“ – so stelle sie sich „Girmes Fit“ vor. „Es ist uns wichtig, dass die Mitglieder bei uns nicht nur ‚eine Nummer’ sind, sondern ihre Ziele und Bedürfnisse im Vordergrund stehen“, ergänzt die Mülhausenerin und Trainerin Johanna Fürstenberg.

„Mein Trainerteam und ich bekamen seit Veröffentlichung der geplanten Studioeröffnung so viel positives Feedback, dass wir es kaum erwarten können endlich loszulegen“, sagt die Inhaberin. Ab sofort kann man sich den Gründungsmitgliedsvorteil sichern und von vergünstigten Konditionen profitieren. Der Trainingsstart ist im Oktober geplant.

Probleme durch Vandalismus
am Girmes-Gelände

Auch in der direkten Nachbarschaft soll sich bald etwas tun, berichtet auf WZ-Anfrage Helmut Pasch, Geschäftsführer der Girmes Verwaltungs- und Entwicklungs-GmbH (GVE), die das Gelände der Firma Girmes 2013 erworben hat und seither Schritt für Schritt vermarktet. Für die restlichen Gebäudeflächen gibt es bereits Interessenten. Noch wolle von diesen allerdings keiner öffentlich in Erscheinung treten. Pasch ist aber sicher: In diesem und im nächsten Jahr werden die Flächen im vorderen Bereich zur Johannes-Girmes-Straße zum größten Teil belegt sein.

Insgesamt zeigt sich die GVE zufrieden mit der Vermarktung. Man liege sehr gut im selbst gesteckten Zehn-Jahres-Plan. Einige Flächen seien noch frei. Es gebe zwar viele Anfragen, aber man wähle genau aus. So wolle man für die Firmen, die bereits dort ansässig sind, keine Konkurrenz und keine Störung. „Es muss einfach passen“, sagt Helmut Pasch.

Problematisch sei in diesem Bereich der Vandalismus. Immer wieder habe man mit Sachbeschädigung zu kämpfen. Nur ein kleines Beispiel: 2018 habe man alle Fenster erneuert. Mittlerweile ist ein großer Teil bereits wieder zerstört worden. Mittlerweile habe man einen Sicherheitsdienst beauftragen müssen, der das Gelände bewacht.

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