Oedt: Biogas-Anlage bei Girmes?

Gemeinderat: Es gibt zwei Interessenten– und viele Gerüchte. Zu verhindern ist ein Bau nicht, denn es ist ein Industriegebiet.

Oedt. Wird auf dem Girmes-Gelände eine Biogas-Anlage gebaut? Dieses Thema stand im Mittelpunkt der "Fragestunde der Einwohner" am Montagabend im Gemeinderat.

Bisher wurde noch kein Bauantrag gestellt, sagte Bauamtsleiter Michael Räppel. Doch es gibt zwei Interessenten, die gemeinsam eine Biogas-Anlage bauen wollen: die Grefrather Gemeindewerke und ein Bauer aus Oedt. "Wenn die Anlage kommt, dann 2010", wusste Gerald Raeth (CDU) zu berichten.

Wenn die Investoren auf dem Girmes-Areal aktiv werden wollen, könne die Gemeinde dagegen nichts machen. "Das ist Industriegebiet, da gibt es die größte Freiheit für Immissionen", sagt Räppel. Genehmigungsbehörde wäre der Kreis Viersen.

Ins Auge gefasst haben die Investoren die nordöstliche Ecke des Areals. Die Zufahrt für Lieferfahrzeuge würde über Tönisvorster und Industriestraße erfolgen- Wohnstraßen wie Am Pollfaden oder Johannesstraße wären davon nicht betroffen. Um das Thema eingehend zu erläutern, hat Bürgermeister Manfred Lommetz die besorgten Anlieger zum Gespräch ins Rathaus eingeladen.

Unabhängig von den Bauplänen hat der Gemeinderat am Montagabend ein Gewerbegebiet aus den Plänen herausgenommen: nördlich Gurt und östlich der Färberstraße bis zum Beginn der Bebauung. Diese Fläche war bisher für die Erweiterung von Girmes reserviert, wurde von dem Textilkonzern aber nie in Anspruch genommen. Nun ist dies nicht mehr möglich. Stattdessen sollen auf der Ostseite der Färberstraße Wohnhäuser entstehen können. "Neubauten würde die Situation der Anwohner von Färberstraße und Am Kettfaden entscheidend verbessern", sagte Räppel. Sie wären ein Lärmschutzwall gegen Geräusche und Gerüche vom Girmes-Areal, auf dem inzwischen andere Firmen aktiv sind.

Für die Streichung des Gewerbegebiets darf im Gegenzug der Orden "Unserer Lieben Frau" in Mülhausen einen Acker an der Grasheider Straße in Bauland umwandeln. Mit dem Verkaufserlös soll die Liebfrauenschule unterstützt werden.

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