Kommunalwahl : ÖDP-BIKK: Die kleine „große Unbekannte“ will’s wissen
Kempen Klimaschutz und Mobilität müssen neu gedacht werden – das findet eine neue Initiative in Kempen, die zur Kommunalwahl antritt.
Sie ist so etwas wie die kleine „große Unbekannte“ im Kempener Kommnalwahlkampf. Die Rede ist von der Kooperation der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) mit der Bürgerinitiative Kempen (BIKK). „Es wird schon deutlich, dass die Leute uns größtenteils noch nicht kennen“, sagt Gisela Ditzen von BIKK. Gemeinsam mit Rainer Clute-Simon und anderen Mitstreitern bilden Ditzen so etwas wie eine außerparlamentarische Stimme in Sachen neuer Verkehrsideen und Klimaschutz. Schon seit vielen Monaten bestimmt BIKK die Einwohnerfragestunden von Ausschüssen und Rat.
Nun wollen sie von der Zuschauerbank auf die Ratssitze. „Wir wollen etwas bewegen. Wir wollen Kempen neu denken“, sagt Clute-Simon. Bei schon bestehenden Parteien habe er sich nicht wohlgefühlt. „Das war sicher eine Option. Aber nach Gesprächen mit anderen Parteien hatte ich das Gefühl, dass letztlich der Wille zu völlig Neuem fehlt.“
Kempen hat Potenzial zur Vorzeigestadt beim Radverkehr
Und das „völlig Neue“ soll beim Thema Mobilität erreicht werden. Ohne Frage habe Kempen für den Radverkehr schon bessere Bedingungen als viele andere Kommunen, sagten Ditzen und Clute-Simon. „Aber mit dieser Basis und diesem Potenzial könnte man Kempen bei diesem Thema zu einer absoluten Vorzeigestadt machen“, sagt Ditzen. Der Radverkehr müsse gegenüber dem Autoverkehr deutlich mehr Rechte und Platz bekommen. „Das ist die Zukunft. Und das wollen wir den Kempenern vermitteln.“
In Gesprächen mit Bürgern erlebten die Wahlkampf-Neulinge viel Positives. „Wenn man einmal im Gespräch ist, erreicht man auch was“, ist sich Clute-Simon sicher, der das Flyer-Verteilen übernimmt. Die Schattenseite des Wahlkampfes sei der Druck der „großen Parteien“. „Es wird eben deutlich, dass wir nicht gewünscht sind. Und deshalb werden wir zum Teil belächelt“, sagt Ditzen, die sich davon aber nicht unterkriegen lassen will.
Caniceus hofft auf drei Mandate für die neue Gemeinschaft
So etwas wie das bekannte Gesicht der ÖDP-BIKK-Kooperation ist Jeyratnam Caniceus. Er sitzt derzeit fraktionslos im Rat, nachdem er im Streit bei den Grünen ausgetreten war. Über die ÖDP hofft er nun auf den Sprung in den Rat. „Wir sind optimistisch und ich erfahre viel Zuspruch“, sagt Caniceus. Im Idealfall sollten es drei Sitze und damit eine Fraktionsstärke sein. „Aber wir wissen es nicht“, sagt Clute-Simon. Eine Kommunalwahl sei eben der Blick in die Glaskugel.