Großübung in Kempen : Notfallseelsorger: Auch die Seele braucht im Notfall Hilfe
Kempen/Grefrath. Bei einer Großübung in Kempen waren Notfallseelsorger im Einsatz. Sie stehen bei Unglücken Betroffenen, aber auch Zeugen oder Angehörigen zur Seite.
„Einige DRKler hatten sich die violetten Westen mit der Aufschrift ,Notfallseelsorger’ übergezogen.“ Mit dieser Formulierung im WZ-Artikel zur Großübung mehrerer Einsatzkräfte vor einigen Tagen waren die Notfallseelsorger im Kreis Viersen gar nicht einverstanden. Bei den Helfern, die im Rahmen der Übung an den Kempener Bahngleisen dabei waren, handele es sich größtenteils um Ehrenamtler, die für ihre Aufgabe in der Notfallseelsorge eine umfangreiche Ausbildung absolviert haben. „Es setzt sich ja auch keiner mal eben einen Feuerwehrhelm auf und mimt in einer Übung den Feuerwehrmann oder nimmt eine Polizeikelle in die Hand und sperrt einfach die Straße“, so Notfallseelsorgerin Birgit Stenmans aus Oedt. Bei der WZ ist die Botschaft der Kritik angekommen: Es ist an der Zeit, die Arbeit dieser Ehrenamtler noch einmal detaillierter vorzustellen.
Bei „Massenanfall von Verletzten“ automatisch alarmiert
„Die Notfallseelsorge ist eine eigenständige Einsatzeinheit innerhalb des sogenannten MANV-Konzeptes des Kreises Viersen. Wir werden automatisch bei einem ,Massenanfall von Verletzten’ zur Betreuung von Betroffenen alarmiert und waren als solches auch Teil dieser Großübung“, so Stenmans. „Für diese Betreuung ist eine umfassende Ausbildung und Qualifikation inklusive Praktika bei Rettungsdienst und Polizei erforderlich.“
Die Kollegen kommen aus der kirchlichen Seelsorge. Neben Stenmans aus Oedt ist auch Andreas Bodenbenner Teil der Notfallseelsorge des Kreises Viersen. Der Gemeindereferent der Kempener Kirchengemeinde engagiert sich seit Jahren in der Notfallseelsorge. Neben ihm war bei der Großübung Ilhan Avci im Einsatz. Der Dialogbeauftragte der muslimischen Gemeinde Kempens gehört ebenfalls zum Team.