Notdienst: Kritik an Praxis-Schließung
Politiker äußern Unverständnis. Das WZ-Mobil steht am Donnerstag in Kempen.
Kreis Viersen. Die geplante Schließung der Notdienst-Praxis in Lobberich schlägt hohe Wellen in Politik und Verwaltung. So macht der Willicher Bürgermeister Josef Heyes (CDU) seinem Ärger über das Vorgehen der Verantwortlichen Luft: Er sei „empört“ gewesen, „weil ohne Vor-Informationen an die betroffenen Städte und Gemeinden, Bürgermeister und Politik in der Presse derartig einschneidende Veränderungen angekündigt wurden“.
Aus den Reihen der Sozialdemokraten meldet sich der Kempener Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner zu Wort: Er äußerte seinen „Unmut“ darüber, dass es mit dem Standort Dülken ab April nur noch eine zentrale Anlaufstelle geben werde. „Die Entscheidung geht in die falsche Richtung.“ Er fordert grundsätzlich eine Gesundheitskonferenz im Kreis.
Die Gesundheitsnetz Viersen AG, ein Zusammenschluss freiberuflicher Ärzte der Region, hatte Ende Januar bekanntgegeben, dass die zweite Praxis im Kreis, am Städtischen Krankenhaus in Lobberich, zum Ende des ersten Quartals schließt. Als Hintergrund dieser „Neuordnung“ wurde die Forderung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) genannt, den Notdienst generell zu ändern und zum Beispiel die Notdienstbezirke zu vergrößern oder die lokale Präsenz in der Nacht abzuschaffen. Dadurch sollen Kosten eingespart und die Dienstbelastung für die Ärzte verringert werden.