Nils Mönkemeyer in der Kempener Paterskirche : Ein Abend voller Lust und Temperament
Kempen. Nils Mönkemeyer gastierte in der Paterskirche.
Abgesehen von der großartigen Bratschistin Tabea Zimmermann hat wohl kaum ein Violaspieler sein Instrument so sehr dem Publikum nahegebracht wie Nils Mönkemeyer. Das gelingt dem international erfolgreichen Künstler immer wieder – nicht nur durch spieltechnische Brillanz und temperamentgeladene Lust an mitreißender Interpretation – er ist auch daran interessiert, das schmale Oeuvre an Viola-Kompositionen durch geeignete Bearbeitungen zu erweitern.
Wichtiges Medium ist ihm dabei sein Instrument aus der Geigen- und Violabau-Werkstatt Philipp Augstein in Staufen bei Freiburg. „Sie ist voller Wärme, voller Farben, voller Schattierungen, deutlich und strahlkräftig“, führt der an der Musikhochschule München bei Professor Hariolf Schlichtig (dessen Position er inzwischen übernommen hat) ausgebildete Musiker aus. Besser ist das Klangergebnis von Nils Mönkemeyers Spiel nicht zu beschreiben – davon konnte sich das Publikum in der bis auf wenige Plätze ausverkauften Paterskirche überzeugen. Dazu kam höchste spieltechnische Perfektion bei enormem physischen Einsatz.
Gleichberechtigte Partner, die der Bratscher immer wieder in den begeisterten Beifall mit einbezog, war das ausnahmslos aus Spezialisten bestehende Alte-Musik-Ensemble „l’arte del mondo“, gegründet und von der ersten Violinposition geleitet von Werner Ehrhardt. Hier hatte der Solist Gleichgesinnte gefunden, die wie er für historisch informierte Interpretation brennen.