Nicht nur Oedter lieben ihre Halle

1978 wurde das Gebäude eröffnet — Heimat vieler Vereine mit Platz für große Veranstaltungen.

Nicht nur Oedter lieben ihre Halle
Foto: Reimann

Oedt. Gut gebohnert zeigt sich das Parkett im Bühnensaal zu seinen Veranstaltungen. Und man kann sicherlich davon ausgehen, dass es auch am 22. Januar 1978 auf Hochglanz poliert war. Denn vor 40 Jahren eröffneten der damalige Bürgermeister Josef Lepers und Gemeindedirektor Alfons Breil die Albert-Mooren-Halle. Benannt nach Albert Clemens Maria Hubert Mooren, der 1828 in Oedt geboren wurde (siehe Artikel unten).

Nicht nur Oedter lieben ihre Halle
Foto: Kurt Lübke

Manfred Lommetz, Bürgermeister

Als die WZ die Halle vor knapp vier Jahren gemeinsam mit Pächter Christian Karpenkiel und Bürgermeister Manfred Lommetz unter die Lupe nahm, sagte Letzterer: „Als die Halle gebaut wurde, wurde nicht an Qualität gespart.“ Davon zehrt das Veranstaltungsgebäude immer noch. Vieles ist aber veraltet müsste oder könnte erneuert werden. Wenn denn die Gemeinde das Geld dafür hätte. Auch Überlegungen, die Halle aufzugeben, standen im Raum und wurden 2014 ernsthaft diskutiert. Damals hatte die Girmes Vermarktungs- und Entwicklungs GmbH (GVE) angeboten, in der alten Turbinenhalle, Schlosserei sowie Kesselhalle der Fabrik ein Veranstaltungs- und Bürgerzentrum als Alternative einzurichten. So richtig erwärmen konnten sich die Politiker und auch Bürger für diese Idee nicht. „Die Parteien und der Bürgermeister stehen zur Albert-Mooren-Halle“, sagte jetzt Lommetz.

In den Planungen für eine Entwicklung des Ortsteils spielt die Veranstaltungshalle auch eine Rolle. Wie bereits berichtet, gibt es eine Arbeitsgruppe aus Vertretern aller im Gemeinderat vertretenden Fraktionen und Mitarbeitern der Verwaltung, die ein integriertes Ortsteilentwicklungskonzept erarbeitet. Eine wesentliche Voraussetzung dafür, Mittel im Rahmen der Städtebauförderung zu erhalten. Es bestehe begründete Hoffnung, so heißt es aus der Verwaltung, dass darin auch erhebliche Mittel für die Sanierung der Albert-Mooren-Halle vor allem im energetischen Bereich enthalten sind.

Über ihren heutigen Zustand sagt Lommetz: „Die Halle steht. Das Dach ist saniert.“ Damit sei das Wichtigste gesichert. Zudem habe sich die Befürchtung, dass in der Entlüftungsanlage Asbest sei, nach einem Test nicht bestätigt. „Sie ist zwar nicht auf dem neuesten Stand, aber sie funktioniert“, so Lommetz. Ein Zustand, der für viele Dinge gelte. Dringlich sei, so der Bürgermeister, die Fenster zur Wetterseite hin zu erneuern.

Und auch Christian Karpenkiel hat selbst Initiative ergriffen. Der Pächter der Halle hat sich beispielsweise der Bühnenbeleuchtung angenommen. „Ohne das Ehepaar Karpenkiel würde die Halle nicht so gut laufen“, lobt Lommetz. Nachdem verschiedenste Pächter die Halle betreut hatten, haben Babett und Christian Karpenkiel 2011 das Geschäft übernommen. „Seit diesem Zeitpunkt blüht die Halle geradezu auf und durchläuft einen zweiten Frühling“, heißt es in der Einladung der Gemeinde anlässlich der Feier zum 40. Geburtstag (siehe Artikel rechts).

„Die Halle erfüllt den Kulturauftrag der Gemeinde“, sagt Lommetz. Will heißen, Pächter Karpenkiel, der einen unbefristeten Vertrag mit der Gemeinde hat, muss den örtlichen kulturtreibenden Vereinen eine Nutzung seiner Räume möglich machen. Und so proben verschieden Chöre im Keller des Gebäudes. Dort gibt es neben den Kegelbahnen einen Chorraum mit einem Flügel und vielen Pokalen in den Vitrinen an den Wänden. Um Ziel- und Treffgenauigkeit geht es in einem weiteren Kellerraum: Dort sind Schützen aus Grefrath und Clörath aktiv.

Punkten kann die Halle mit ihrem großen Veranstaltungsraum, der Organisatoren mit ihren Veranstaltungen aus dem weiteren Umkreis nach Oedt bringt. 420 Sitzplätze und 30 auf der Empore gibt es dort. Etwa 1200 Menschen finden bei Konzerten an Stehtischen Platz. Auf der Homepage der Gemeinde steht: „Die Halle bietet Fest- und Tagungsräume mit einer Kapazität von 20 bis 450 Personen, in denen kulturelle und gesellige Veranstaltungen aller Art stattfinden. Weiterhin dient sie als Konferenz- und Tagungszentrum sowie Treffpunkt zahlreicher lokaler Vereine.“

Aber auch Essen kann man in der Halle. Babett Karpenkiel ist für Küche und Service verantwortlich. Inklusive der Außengastronomie können etwa 75 Gäste in den beiden Räumen Platz nehmen. Sonntags gibt es Frühstücks- und Brunchbuffet. Montags ist Ruhetag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort