Grefrather Niers-Geflüster Vier Kontinente treffen sich in Oedt

Grefrath · Um besondere Bilder, Zuwendungen und Engagement geht es im heutigen Niers-Geflüster.

 Exotische Tiere und Menschen mit tief schwarzer Haut – so hat sich der Künstler Afrika vorgestellt.

Exotische Tiere und Menschen mit tief schwarzer Haut – so hat sich der Künstler Afrika vorgestellt.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Hingucker im Ratssaal des Oedter Rathauses sind die vier Gemälde, die die Kontinente Afrika, Amerika, Asien und Europa darstellen sollen. Sie gehören dem Heimatverein, der sie 1964 erworben hat. „Nach der Errichtung des Erweiterungshauses bei Haus Steinfunder, etwa um 1693, kamen im 18. Jahrhundert die vier Gemälde in das Obergeschoß des Turmes“, berichtet Heimatvereins-Vorsitzender Karl A. Willmen aus der Historie der Bilder. 1965 wurden die wertvollen Dekorationsgemälde mit hohem Kostenaufwand in der Restaurierungswerkstätte des Landeskonservators in Bonn restauriert. Willmen: „Dank der großzügigen Unterstützungen vom Landschaftsverband Rheinland und der Gemeinde Oedt konnten wir die Kosten stemmen.“ 2001 wurden vom Heimatverein die wurmstichigen Rahmen erneuert. Im Ratssaal hängen sie seit 1988.

Mit einem Elefantenschädel auf dem Kopf, je einem Löwen und einer Schlange zur Seite sowie einem Skorpion in der Hand: So präsentiert der unbekannte Maler eine barbusige Eingeborene, die den sogenannten schwarzen Kontinent – Afrika – vertreten soll. Martialisch stellt er  Amerika vor. Auf dem Gemälde sitzt eine Einwohnerin mit bloßen Oberkörper auf einem Krokodil. Sie hat Pfeil und Bogen in der Hand, zu ihren Füßen liegt ein Menschenkopf, durchbohrt von einem Pfeil.

Reiches und wehrhaftes Europa

Sittsam gekleidet, mit einer Krone auf dem Haupt und einem Zepter in der Hand, so stellt sich der unbekannte Maler Europa vor. Ein Schimmel mit einer Stirnmähne fast wie ein Einhorn ist ebenfalls zu sehen. Eine Kirche im Hintergrund, eine Eule und ein üppiger Blumenstrauß sowie Tapisserien vervollständigen den Eindruck von Wohlstand. Eine Ansammlung von Lanzen und ein Schild lassen jedoch keinen Zweifel daran, dass Europa wehrhaft ist.

Kamel und Turban für Asien

Natürlich darf Asien nicht fehlen. Der Kontinent wird ebenfalls durch eine Frau vertreten. Sie trägt einen Turban auf dem Kopf und ist in ein buntes Gewand gehüllt. In einer Hand hält sie ein Gefäß, in dem anscheinend eine duftende Substanz ist und in der anderen Kräuter mit Blüten. Ob das wohl Tee sein soll? Als Thron dient Asien ein Kamel.

Heute gibt’s sieben Kontinente

Geopolitisch betrachtet gibt es heute die sieben Kontinente Asien, Europa, Nordamerika, Südamerika, Afrika, Australien und Ozeanien und Antarktika. Im Altertum kannte man nur drei Kontinente: Europa, Asien und Libyen (heute Afrika), wie der Geschichtsschreiber Herodot (480-425 v. Chr.) darlegte. Mit der Entdeckung Amerikas (15./16. Jahrhundert) kam einer neuer Kontinent hinzu.

Spende für Hospitalschiff

Blicken wir kurz in die Marien-Apotheke. Diese hatte  zur Weihnachtszeit Spenden für die Hilfsorganisation Mercy Ships gesammelt: beim Einkauf konnten die Kunden die Cents bis zum nächsten Euro in die Spardosen einwerfen. So kamen 94,76 Euro zusammen. Apothekerin Ines Anne Gerhardus erhöhte den Betrag auf  300 Euro. Mercy Ships ist Betreiber des größten privaten Hospitalschiffs der Welt, der „Africa Mercy“. Das schwimmende Krankenhaus fährt mit ehrenamtlich arbeitenden Ärzten, Krankenschwestern und Apothekern in die Häfen Afrikas, um dort Hilfsbedürftigen kostenlose Operationen anzubieten. An Bord befinden sich fünf Operationssäle, 82 Betten mit Intensivstation, Röntgengeräte, ein Computertomograph, ein medizinisches Labor und eine Ferndiagnoseeinrichtung.

Schüßler-Salze als Fitmacher

Andere Apotheke, anderes Thema: In der Hubertus-Apotheke am Markt 11 geht es am Dienstag, 22. Januar, um das Thema Schüßler-Salze und wie man mit ihnen fit in den Frühling kommt. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Seminarraum am Kirchgarten 12 und ist kostenlos. Um eine Anmeldung in der Hubertus-Apotheke unter Tel. 02158/911464 wird gebeten.

Neue Mieter im Edith-Stein-Haus

Wo wir schon mal am Markt sind, wenden wir uns doch mal dem Edith-Stein-Haus zu. Dort hat es im Erdgeschoss einen Wechsel gegeben. Die Grefrather CDU hat ihre Kleiderkammer geschlossen. Zuletzt war die Nachfrage doch spürbar zurückgegangen. Und ähnliche Angebote gibt es in Grefrath unter anderem bei der Pfarrcaritas Oedt im Vitus-Forum oder bei den Maltesern an der Mülhausener Straße, sodass Hilfesuchende für Bekleidung einige Anlaufstellen finden. Doch im Erdgeschoss des Edith-Stein-Hauses geht es gemeinnützig weiter. Denn dort ist die Initiative „Grefrath hilft“ nun ihre Räume haben. Diese war bisher in den alten Schulpavillons der Sekundarschule untergebracht, musste diese aber räumen, weil sie bald abgerissen werden. Via Facebook dankte Initiator Eckhard Klausmann allen Beteiligten, der katholischen Pfarrgemeinde St. Benedikt, in Person von Pfarrer Johannes Quadflieg, und der CDU Grefrath. Spätestens ab 30. Januar soll wieder jeden Mittwoch zwischen 15.30 Uhr und 18 Uhr geöffnet werden. Das Angebot soll sich aber geringfügig ändern. Kinder- und Jugendbekleidung, Dinge des Haushalts, wie Geschirr, Töpfe oder Elektrokleingeräte, sowie Fahrräder gibt es weiter, aber keine Fahrradreparaturen mehr. Werkzeuge zum Fahrradreparieren kann man aber in den Räumen ausgeliehen werden.

Spenden erwünscht

Nachdem die Initiative ihre Bestände ziemlich herunter gefahren hatte, werden nun Spenden gesucht. Wer hat Dinge, die benötigt werden, kostenlos abzugeben? Unter der Telefonnummer 0171/8004074 kann man alles anbieten, was man rund um den Haushalt (keine Kleidung für Erwachsene) abgeben möchte. Die Sachen können nach Terminabsprache auch abgeholt werden. Und wichtig: Bitte keine Sachen am Edith-Stein-Haus vor der Tür ablegen.

Neubau: Ausschreibung in Arbeit

Da kam dem Flüsterer aber doch die Frage: Wie geht es eigentlich mit den Pavillons weiter? Diese sollen ja bekanntlich einem Neubau für die Sekundarschule weichen. Der Abriss soll aber erst konkret werden, wenn auch der Neubau ansteht, verriet Bauamtsleiter Norbert Enger dem Flüsterer. Zurzeit ist die Gemeinde dabei die Ausschreibung für die Architektenleistungen für die Neubauplanungen vorzubereiten, die nun bald erfolgen soll. Doch Architekten sind zurzeit gefragt und da wagt Enger lieber keine Prognose, wann es weitergehen kann. Im Juli hatte der Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, dass die Sekundarschule, die unter akutem Raummangel leidet, einen Erweiterungsbau erhalten soll. Dem Vernehmen nach soll in Modulbauweise ein Gebäude mit sieben Unterrichtsräumen entstehen. Und im Juli hoffte man, dass die Räume ab Herbst 2019 für den Schulbetrieb benutzt werden können.

Bilanz der Sternsinger

164 Kinder sowie 80 Begleiter und Helfer haben sich im Rahmen der Sternsinger-Aktion in Grefrath, Mülhausen, Oedt und Vinkrath engagiert. „Man muss leider sagen, dass Petrus dieses Jahr unseren Sternsingern eine zusätzliche Herausforderung beschert hat – anhaltender Nieselregen. Aber wer die engagierten Sternsinger von St. Benedikt in den letzten Jahren auch nur einmal erlebt hat, weiß – die lassen sich so schnell von nichts aufhalten“, so die Bilanz von Petra Eisenburger von der Pfarrgemeinde. Es wurde an Türen geklingelt, gesungen, um Spenden gebeten, die Hilfsaktion erklärt. Da habe es unterwegs schöne und verwirrende Erlebnisse gegeben: Die ältere Dame, die jedes Jahr voller Vorfreude auf die Sternsinger wartet. Die kleinen Kinder, die die jungen Könige mit großen Augen ansehen. Da ist auch mal die Tür, die sich kommentarlos wieder schließt. Doch dann öffnet die nächste der Herr, den die Sternsinger jedes Jahr nach der Nachtschicht aus dem Schlaf reißen und der dennoch so freundlich und spendenbereit ist. Nach stundenlangem Einsatz wurden die jungen Könige in den Jugendheimen von den Helfern mit Essen und Getränken erwartet. Und der Einsatz hat sich gelohnt. Für das Projekt „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“, durch das behinderte Kinder in Peru mit Prothesen, Beinschienen, Rollstühlen und ähnlichem versorgt werden, kamen mehr als 17 000 Euro zusammen. „Rückblickend sagen wir wieder einmal Danke an alle, die sich in die Aktion auf unterschiedliche Art und Weise eingebracht“, so Petra Eisenburger.

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