Kendel-Geflüster St. Huberter Biker fahren für die gute Sache

St. Hubert · Mit der Spendenaktion „Auszeit für die Seele“ haben die Motorradfreunde die Saison begonnen. Außerdem geht’s im Kendel-Geflüster um verschiedene Diskussionen rund ums Parken im Ortskern.

 Die St. Huberter Motorradfreunde fuhren zum Saisonstart für den guten Zweck.

Die St. Huberter Motorradfreunde fuhren zum Saisonstart für den guten Zweck.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Die Motorradsaison läuft. Auch wenn die Temperaturen der vergangenen Tage noch nicht wirklich zu einer Ausfahrt einladen, sind die Biker wieder vermehrt auf den Straßen. Die Motorradfreunde St. Hubert hatten jüngst ihren Saisonauftakt und stellten diesen unter das Motto „Unterwegs für die gute Sache“. Die St. Huberter Biker trafen sich zum Saisonstart an der Bahnstraße. Zum Ausklang des Tages luden sie ins Restaurant am Tennisplatz des TuS St. Hubert. Und dort wurde eine Spendenbox platziert. Gesammelt wurde für die Aktion „Auszeit für die Seele“. Dabei handelt es sich um eine Organisation, die Krebspatienten einen kostenlosen Urlaub ermöglicht. „Bei einer langen Krebserkrankung ist es so, dass man nach langer Arbeitsunfähigkeit schnell in Hartz IV fallen kann“, berichtet Joachim Lasch, einer der St. Huberter Biker. Damit diese Menschen sich trotzdem ein paar Tage eine Auszeit gönnen können, gebe es diese Aktion. „Wir wollten zum Saisonstart diese sinnvolle Einrichtung unterstützen“, sagt Lasch. Mit Erfolg: 400 Euro sind zusammengekommen.

Baustelle an der Königsstraße

Kunden von Buchhandlung, Hubertus-Apotheke und Co. an der Königsstraße müssen vorerst mit Einschränkungen leben. Zumindest diejenigen, die mit dem Auto unterwegs sind. Denn an der Königsstraße sind bis Ende Juli drei Parkbuchten gesperrt worden. Das erfuhr der Flüsterer nun auf Nachfrage aus dem Kempener Rathaus. Der Grund dafür ist ein Kran, der aufgebaut wurde. Dieser wiederum ist bei der Kernsanierung eines alten Hauses im Einsatz. Das Haus links neben dem Rossmann-Komplex werde bis auf die Grundmauern erneuert, heißt es aus dem Rathaus. Und da eine solche Maßnahme eben lange dauert, sei eine Genehmigung für den Kranplatz bis Ende Juli erteilt worden.

Debatte um autofreien Markt

Dass im Ortskern weitere Parkplätze wegfallen, dafür setzt sich der St. Huberter Hubert Peuker ein. Erneut hat er bei der Stadt Kempen einen Antrag für einen autofreien Markt gestellt (die WZ berichtete). Vielmehr solle der Platz eine Möglichkeit zum Aufenthalt liefern. Schon vor einigen Jahren hatte Peuker mit einem Antrag eine entsprechende Diskussion angeregt. Diesmal verbindet er die Hoffnung auf einen für ihn positiven Bescheid damit, dass das Umweltbewusstsein im Zuge der Klimaschutz-Debatte 2019 eine weitaus größere Rolle spielt als 2012 (damals gab es den ersten Antrag). Unterstützung aus der Bürgerschaft erhält Peuker von der Familie Josten von der Bahnstraße.  „Den Bürgerantrag von Hubert Peuker den Marktplatz autofrei umzugestalten, können wir nur unterstützen“, schreibt Karl-Heinz Josten an die Redaktion. „Was sich auf dem Marktplatz und um den Marktplatz herum in Bezug auf Autoverkehr abspielt, spottet jeder Beschreibung. Man kann es täglich, ja auch sonntags, erleben; von der Einhaltung von (Verkehrs-)Regeln haben viele Autofahrer offensichtlich noch nie etwas gehört.“

Poeth: Wir brauchen Parkplätze

Ganz anderer Ansicht ist da Konditormeister Heinrich Poeth, dessen Geschäft direkt gegenüber vom Marktplatz ist: Es sei mitnichten ein Beitrag für den Klimaschutz, wenn man den St. Huberter Markt zur autofreien Zone erklärt. Vielmehr bräuchten die St. Huberter Einzelhändler den Markt als Parkplatz, weil eben viele Kunden auf dem Weg zur oder von der Arbeit noch einen Abstecher in den Ort machen, um in den St. Huberter Geschäften einzukaufen. Wenn dies nicht mehr möglich wäre, würden die Leute wesentlich weitere Wege in andere Städte und Gemeinden auf sich nehmen. Insofern sei der Antrag eher klimaschädlich, findet Poeth, der auch Schriftführer des Werberings ist. „Den Nahversorgern in St. Hubert schadet diese ständige Diskussion ungemein, da sich kaum Nachfolger finden werden solange die Möglichkeit besteht, dass der Ortskern vom Publikumsverkehr abgeschnitten werden könnte“, so der Inhaber des traditionsreichen Cafés an der Breite Straße 37. „Ich erwarte daher vom Rat und der Stadt Kempen, dass der Antrag, der ohne Absprache, über die Köpfe der direkt Betroffenen eingereicht wurde, einstimmig abgelehnt wird.“

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