Altstadt-Geflüster Historischer Lieblingsplatz und teurere Tickets

Kempen · Heute geht es im Geflüster einmal mehr um die Kempener Burg. Zudem müssen Klosterhof-Parker seit kurzem etwas tiefer in die Tasche greifen.

Ein Wahrzeichen als Lieblingsplatz: Khaled Yassin vor der Burg. Foto: Kurt Lübke

Ein Wahrzeichen als Lieblingsplatz: Khaled Yassin vor der Burg. Foto: Kurt Lübke

Foto: Lübke, Kurt (22345684)/Lübke, Kurt (kul)

Stammgäste des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath kennen Khaled Yassin seit Ewigkeiten. Genauer gesagt können sie ihn seit 20 Jahren kennen. Denn seit Mai 1998 ist der Mitarbeiter des Kreises Viersen an der Dorenburg im Einsatz. Wer früher aufs Gelände und in die Ausstellungen wollte, zahlte bei ihm im kleinen alten Kassenhäuschen den Eintritt. Heute zahlt man immer noch bei ihm, nun aber steht seine Kasse im großzügigen modernen Eintrittsgebäude neben dem Grefrather Freibad. Besonders angetan hat es Khaled Yassin aber die Kempener Burg im Herzen der Altstadt. Den Gartenstuhl der WZ zur Serie „Mein Lieblingsplatz“ hat er deshalb fürs Foto genau dort platziert.

Ein Fan des Pflasters

Khaled Yassin, Jahrgang 1961, ist in Damaskus geboren. Ende der 90er Jahre kam er nach Deutschland, nach Kempen. Er arbeitete Anfang 1998 zunächst für drei Monate in der Kreisbücherei. Seit Mai 1998 ist er ein Gesicht des Freilichtmuseumsteams. „Ich mag das Alte, das Historische“, sagt Yassin und meint damit nicht nur seine Arbeitsumgebung, sondern auch die Kempener Altstadt, seinen Wohnort. Dort mag er natürlich die alte Schulstraße, die Tiefstraße, aber auch den Spülwall. Das Altstadtpflaster erinnert ihn, sagt er, an Gassen in Damaskus.

Klosterhof: Parken ist teurer

Autofahrer, die das Klosterhof-Parkhaus regelmäßig nutzen, werden es schon gemerkt haben - und zwar im Geldbeutel: Das Parken in der modernen Tiefgarage ist teurer geworden. Je angefangene Stunde werden nun 1,50 Euro fällig. Bislang waren es 1,20 Euro. Gestiegene Lohn- und Unterhaltungskosten zwingen den Betreiber, die Firma Ralf Schmitz, nach eigenen Angaben dazu. Man habe die außerplanmäßigen Kosten für Wartung und Reparaturen an der Technik etwas unterschätzt, sagt Axel Schmitz. Deshalb habe man handeln müssen. Ursprünglich wollte das Unternehmen den Preisanstieg schon vor einigen Monaten vollziehen. Nach Rücksprache mit der Stadt Kempen habe man aber noch so lange gewartet, bis der Viehmarkt-Parkplatz nach Sanierung wieder genutzt werden kann.

Schnell zu Bäcker und Metzger

Für Kurzzeit-Parker gibt es im Hause Schmitz aber immer noch ein Gratis-Angebot. „Die ersten 20 Minuten sind weiterhin kostenlos“, so Axel Schmitz. Schnell zum Bäcker oder Metzger - das könnte also weiterhin ohne Parkgebühren klappen. Und auch für Nutzer, die ein Monatsticket ziehen, ändert sich nichts. Auch dort bleiben die Preise laut Schmitz stabil.

Neues Nagelstudio

Das Ladenlokal an der Engerstraße 46 steht seit geraumer Zeit leer, nachdem das Modegeschäft Gina Lisa zwei Häuser weiter in Richtung Kirche gezogen ist. Bei genauerem Hinsehen sind dem Flüsterer zwei Dinge aufgefallen: Die Glasfront des Ladens ist mit Anzeigenblättern aus dem Ruhrgebiet zugeklebt und ein Zettel mit einer Ankündigung ist angebracht worden. Auf diesem heißt es ziemlich knapp gehalten: „Hier Laden Nagelstudio 01.10.2018“. Der Flüsterer ist gespannt, welches neue Gesicht Anfang Oktober in der Altstadt begrüßt werden kann.

Neue Laternen-Farbe?

Ganz in der Nähe des besagten Ladenlokals, etwas weiter Richtung Viehmarkt und auf der gegenüberliegenden Seite, bleiben derzeit Passanten vor den schmucken Straßenlaternen stehen: „Frisch gestrichen“, warnen Schilder davor, sich gegen die drei oder vier Laternen zu lehnen. Anstelle des bekannten dunklen Grüns zeigen sich die Leuchten in einem gewöhnungsbedürftigen Rotbraun. Aber keine Sorge: Dabei handelt es sich lediglich um den Rostschutz, der laut Stadtverwaltung natürlich in gewohnter Weise überpinselt wird. Sukzessive erhalten nicht nur Altstadt-Laternen, sondern auch Mülleimer und Poller alle Jahre wieder einen neuen Anstrich. Denn der berühmt-berüchtigte Zahn der Zeit nagt eben auch in der Kempener Altstadt.

Vier Jahrzehnte am Ring

Verflossene Zeit kann aber auch Positives mit sich bringen - so die Möglichkeit, Jubiläen zu feiern. Das macht die Familie Amberg am Rande der Altstadt, in ihrem Café am Ring. Seit 40 Jahren verwöhnt man die Gäste mit Kuchen und Torten. Am kommenden Wochenende gibt es eine „kleine Überraschung“ für Kunden. Am 7. September 1978, einem Donnerstag, hatten Alfred und Maria Amberg das Café eröffnet.

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