Kempen Neue Technik für sicheres Stromnetz

Die Kempener Stadtwerke haben 200 000 Euro in eine Netzleitstelle investiert. Im Störfall kann so schneller reagiert werden.

Kempen: Neue Technik für sicheres Stromnetz
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Wenn der Strom ausfällt, steht die moderne Welt mehr oder weniger still. Für einen Energieversorger wie die Kempener Stadtwerke bedeutet ein Stromausfall meistens Stress pur. Schnellstmöglich werden die Mitarbeiter in Alarm versetzt, um den Kunden wieder ihre gewohnte Stromversorgung zur Verfügung zu stellen. Damit das noch besser und reibungslos funktioniert haben die Stadtwerke nun nach eigenen Angaben 200 000 Euro investiert. Und zwar für eine neue Netzleitstelle, die nun von den beiden Geschäftsführern Siegfried Ferling und Norbert Sandmann sowie Bürgermeister Volker Rübo in Betrieb genommen worden ist.

„Die immer höher werdende Komplexität der Energieversorgungsnetze stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen“, sagt Siegfried Ferling. So gelte es insbesondere bei der Einspeisung von Strom aus verschiedenen Quellen (Blockheizkraftwerk, Wind- oder Sonnenenergie) „regulierend über ein Einspeisemanagement eingreifen zu können“.

Das neue Netzleitsystem, das sowohl aus der Zentrale als auch mobil per Smartphone oder Tablet bedient werden kann, hat die Aufgabe, die Mitarbeiter bei der Steuerung und Überwachung des Stromnetzes zu unterstützen, teilt Teamleiter Reinhard Bretzke mit. Die neue Technik gewährleistet nach seinen Angaben die hohe Versorgungssicherheit durch die Stadtwerke Kempen.

Bei der Neuanschaffung handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um ein redundantes System. Das bedeutet, dass zwei unabhängige und ausfallgesicherte Rechnersysteme die digitalen Daten der einzelnen Versorgungsstationen in Kempen aufnehmen. Die Daten werden dann grafisch dargestellt. Die Messwerte der einzelnen Stationen sollen so dargestellt werden, dass das Personal den aktuellen Zustand des Netzes schneller bewerten und im Störfall auch schneller eingreifen kann. So heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke.

Neben der Sicherstellung der Versorgung gab es für die Kempener Stadtwerke noch einen weiteren Grund für die Investition. Mit Blick auf die IT-Sicherheit gebe es neue gesetzliche Vorgaben, die mit dem neuen System erfüllt würden. Eine entsprechende Zertifizierung der neuen Leitstelle durch das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) soll in Kürze erfolgen und in der zweiten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen sein.

Wie die Stadtwerke bestätigten, ist die jetzt getätigte Investition nur ein erster Schritt. Das System soll im Strombereich weiter verfeinert werden. Außerdem sei geplant, die Technik in den Energiebereichen Wasser, Gas und Fernwärme einzuführen.

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