Neue Notdienstpraxis für Lobberich

Am Nettetaler Krankenhaus werden ab 9. Januar auch Patienten aus Grefrath versorgt.

<strong>Lobberich/Grefrath. Im Notfall sind alle Patienten gleich, ob in Oedt oder Hinsbeck: Wer nachts oder am Wochenende ärztliche Hilfe braucht, wird künftig von der neuen Notdienstpraxis im Lobbericher Krankenhaus versorgt. Damit entfallen die unterschiedlichen Zuständigkeiten: Hausärztlicher Bereitschaftsdienst in Grefrath und im nördlichen Nettetal, Notdienstpraxis in Dülken für den übrigen Westkreis Viersen. Zusätzlich wird der notärztliche Fahrdienst ausgebaut - und die Krankenhäuser in Nettetal und Viersen sowie 15Arztpraxen arbeiten nach hohen Qualitätsmaßstäben enger zusammen.

"Das ist eine erfreuliche Entwicklung, ein guter Service für alle Patienten", freute sich am Dienstag Nettetals Bürgermeister Christian Wagner, als im Lobbericher Krankenhaus das neue Projekt vorgestellt wurde. Offiziell wird am 9. Januar 2008 im Städtischen Krankenhaus Nettetal eine Zweigstelle der Notdienstpraxis Westkreis eröffnet, zusammen mit der bisher einzigen Zweigstelle des Allgemeinen Krankenhauses Viersen in Dülken für Patienten aus dem gesamten Westkreis zuständig.

Bisher mussten durch die Einteilung in so genannte ärztliche Sprengel die Patienten in Grefrath oder Hinsbeck vom Bereitschaftsdienst der dort niedergelassenen Ärzte versorgt werden. "Wir haben Monate lang umorganisiert und gearbeitet, um die neue Regelung zu ermöglichen", erläuterte die Grefrather Ärztin Sabine Kollbach. Insgesamt wechseln sich 200 Ärzte im Westkreis beim Notdienst in Lobberich und Dülken ab; sie gehören dem Netzwerk der Notdienstpraxen an.

Vernetzt haben sich auch das Städtische Krankenhaus Nettetal und das Allgemeine Krankenhaus Viersen: Zusammen mit 15 Arztpraxen erhielten sie die Qualitäts-Zertifizierung im Bereich Innere Medizin. Immo Lenz: "So wissen sich vor allem chronisch Kranke überall gleich gut versorgt, und die Zusammenarbeit der Kliniken und der beteiligten Praxen spart Kosten."

Außerdem, so gestern ein Arzt in Lobberich, sichere die Vernetzung beiden Krankenhäusern angesichts der gesundheitspolitischen Tendenz, Kliniken im ländlichen Raum zu schließen, vorläufig das Überleben: "Wer will schon im Notfall nach Mönchengladbach fahren, statt nach Lobberich oder Dülken?"

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