Kinderbetreuung Früher Schule, heute Kleinkindbetreuung

St. Hubert. · Die Stadt Kempen hat in der ehemaligen Förderschule in St. Hubert eine Kindertagespflege mit 18 Plätzen eingerichtet.

 Die Kinder und die Betreuerinnen Michaela Hinte und Anna Marie Broich sowie Sarah Pannasch und Sarah Gerber (v.l.) fühlen sich in den neuen Räumen in der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule – hier in der Gruppe „Fuchsbau“ – schon sehr wohl.

Die Kinder und die Betreuerinnen Michaela Hinte und Anna Marie Broich sowie Sarah Pannasch und Sarah Gerber (v.l.) fühlen sich in den neuen Räumen in der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule – hier in der Gruppe „Fuchsbau“ – schon sehr wohl.

Foto: Norbert Prümen

Sie tragen die geradezu poetisch angehauchten Namen „Fuchsbau“ und „Traumland“. Und diejenigen, die hier arbeiten und Kinder betreuen, sind von den Rahmenbedingungen begeistert. Seit 1. Oktober ist die neue Großtagespflege für Kinder unter drei Jahren endlich in Betrieb. Dazu hat die Stadt drei ehemalige Klassenräume im Anbau der früheren Johannes-Hubertus-Schule am Hohenzollernplatz in St. Hubert umgebaut. Jede der beiden Gruppen verfügt über einen großen Betreuungsraum mit Küchenzeile sowie einen Ruheraum, in dem die Kleinen ihren Mittagsschlaf halten oder gewickelt werden können. Bürgermeister Volker Rübo und Beigeordneter Michael Klee schauten sich am Freitag die Räume gemeinsam mit Mitarbeitern von Jugendamt und Hochbauamt an.

Genauso angetan wie Rübo und Klee sind auch die Betreuerinnen in den beiden Gruppen. Im „Traumland“ betreuen die beiden Tagesmütter Michaela Hinte und Anna Marie Broich die ersten Kinder, gleich nebenan im „Fuchsbau“ haben Sarah Pannasch und Sarah Gerber die Kinderbetreuung übernommen. In beiden Gruppen wird konzeptionell unterschiedlich gearbeitet. „Traumland“ entspricht eher der klassischen Kinderbetreuung durch Tagesmütter. Hinte, selbst Mutter von fünf Kindern, hat bereits in ihrer Privatwohnung kleine Kinder betreut. Ihre Freundin Broich kommt aus einem Gesundheitsberuf und hat Pflegekinder betreut. Pannasch ist gelernte Erzieherin, Gerber ausgebildete Sozialpädagogin. In ihrem „Fuchsbau“ legen sie den Schwerpunkt der Kinderbetreuung etwas stärker auf die Vorbereitung zum regulären Kindergarten.

Parallel wird im ersten Stock das Begegnungszentrum hergerichtet

Die ersten Kinder, die hier betreut werden, fühlen sich sichtlich wohl. Die Stadt hat auch ganze Arbeit geleistet. Da wurde teilweise außerhalb der Dienstzeit dafür gesorgt, dass das Projekt vorangebracht wurde. Einfach war das nicht. Eigentlich sollte die Großtagespflege mit ihren insgesamt 18 Betreuungsplätzen schon zum 1. August ihren Betrieb aufnehmen. Aber der Umbau verzögerte sich. Dafür wurde und wird noch parallel die erste Etage des Schulhauses für das Begegnungszentrum hergerichtet. Das ist noch im etwa 100 Jahre alten Gebäude am Hohenzollernplatz untergebracht. Dass dies nun nicht saniert wird, obwohl die Stadt bereits Landesförderung zugesagt bekommen hatte, ist sattsam bekannt. Wie es hier weitergeht, ist offen. „Da brauchen wir eine solide Planung“, sagte Bürgermeister Rübo. Es gibt Überlegungen, den Kindergarten „Tabaluga“ und/oder das Jugendfreizeitheim „Calimero“ dort einmal unterzubringen. Beide städtischen Einrichtungen befinden sich noch im Komplex an der Antoniusstraße in St. Hubert, wo auch das Jugendamt seinen Sitz hat. Das zieht Ende des Jahres in eines der neuen Verwaltungsgebäude an der Schorndorfer Straße am Kempener Bahnhof um. Drängen lassen will sich Rübo in der Sache nicht, betont er.

Beigeordneter Klee dankte den Kolleginnen und Kollegen von Jugendamt und Hochbauamt, dass die Großtagespflege nun fertig ist. Er dankte aber vor allem all denjenigen Eltern, die angesichts der schwierigen Lage bei der Kinderbetreuung in der Stadt Kempen viel Verständnis und Geduld aufgebracht hätten. Mit den 18 Betreuungsplätzen ist nun die ärgste Not gelindert. Bekanntlich wird es die ursprünglich geplante Interimslösung mit einer Kita in Modulbauweise nicht geben. Nach langem Hin-und-Her musste sich die Stadt davon verabschieden. Nur ein Anbieter solcher Modulbauten zeigte Interesse, der hatte aber aus Sicht der Stadt zu hohe Preisvorstellungen. rei

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