Kempen Neubau für Feuerwehr beschlossen

Der Löschzug in Schmalbroich bekommt für 1,18 Millionen Euro ein neues Gerätehaus an der Ziegelheider Straße.

Kempen: Neubau für Feuerwehr beschlossen
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Diese Entscheidung wurde lange und gut durchdacht. Die Rede ist von der Sanierung des Feuerwehrgerätehauses in Schmalbroich. Wie intensiv sie durchdacht wurde, zeigt schon die Tatsache, dass im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Feuerschutz am Donnerstagabend die Varianten 8 bis 11 vorgestellt und diskutiert wurden.

Ein Blick zurück: Im April 2015 hatte es eine Besichtigung und eine erste Vorstellung der Pläne für das Gerätehaus gegeben. Im November waren dann mehrere konkretisierte Vari-anten vorgestellt worden. Die Verwaltung bevorzugte damals die Idee, die Wagenhalle zu erhalten und zu erweitern und dazu weitere Räume unter anderem für Umkleiden und Sanitäranlagen anzubauen. Dafür wollte die Stadt den Trakt zwischen Gerätehaus und alter Schule abreißen, das vorhandene Grundstück teilen und das rund 1000 Quadratmeter große Areal mit der alten Schule verkaufen. Das sollte die geschätzten Umbau-Kosten von 705 000 Euro um rund 100 000 Euro reduzieren. Doch die Politik hatte Zweifel, ob dies eine sinnvolle Investition in die Zukunft sei.

Am Donnerstag stellte nun der Architekt Detlev Worrings den Politikern aktualisierte Pläne vor. Die Entscheidung fiel einstimmig zugunsten eines kompletten Neubaus an der Stelle des heutigen Gerätehauses an der Ziegelheider Straße, der dann 1,18 Millionen Euro kosten soll.

Weil es bei dem Plan bleibt, das Grundstück zu teilen und einen Teil zu verkaufen, rechnet die Stadt mit Einnahmen in Höhe von rund 100 000 Euro. Nach den aktuellen Berechnungen werde ein kompletter Neubau gegenüber einem Teilneubau rund 90 000 Euro teurer.

Die Außenwände werden aus Porenbetonplatten bestehen, der Sockel wird verklinkert. Anstelle des zurzeit noch bestehenden Mittelteils des Gerätehauses, der dann abgerissen wird, soll eine Mauer aus dem gleichen Klinkermaterial gebaut werden, die den Platzcharakter auf der Fläche davor erhalten soll. Hinter der Fahrzeughalle entsteht ein zweigeschossiger Bau mit Umkleiden für rund 50 Feuerwehrmänner und -frauen, Toiletten und Duschen im Erdgeschoss sowie Schulungsraum, Küche und Lager im ersten Stock.

Für die Neubau-Pläne — und damit für den Abriss der alten Fahrzeughalle — sprachen unter anderem die bestehenden Toreinfahrten, die mit einer Höhe von je 2,50 Metern schon heute nicht mehr den aktuellen Normen entsprechen.

Verworfen wurde die zwischenzeitlich von der CDU ins Spiel gebrachte Idee, einen Neubau — entweder ein- oder zweigeschossig — an einer anderen Stelle zu errichten. Die Kosten von 1,38 (eingeschossig) beziehungsweise 1,31 Millionen Euro (zweigeschossig) nach Abzug der Verkaufsgewinne durch die Grundstücke war den Fraktionen dann doch zu hoch.

Vorteil eines Neubaus wäre gewesen, dass man in der Übergangszeit keine Probleme hätte. Da zeigte sich der Erste Beigeordnete der Stadt, Hans Ferber, aber zuversichtlich, dass man in Schmalbroich eine Halle finden werde, in der man die Feuerwehr provisorisch unterbringen kann. „Wir haben Erfahrungen mit Übergangslösungen. In Tönisberg hat das auch gut geklappt“, so Ferber, der von einer Bauzeit von einem guten Jahr ausgeht.

Ferber erklärte den weiteren Ablauf: Mit dem Thema muss sich zunächst noch der Bauausschuss befassen. Außerdem wird es im Rahmen der Haushaltsberatungen für das Jahr 2017 diskutiert werden. Wenn der Haushalt genehmigt ist, kann es losgehen. „Ich gehe davon aus, dass wir in der zweiten Jahreshälfte 2017 loslegen können“, so Ferber.

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