Kempen Neuanfang beim Sportverband

In Winand Lange aus der Tennisabteilung des TuS St. Hubert hat der Verband einen neuen Vorsitzenden. Für VT-Chef Detlev Schürmann gab es eine klare Absage.

Kempen: Neuanfang beim Sportverband
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Der Stadtsportverband (SSV) Kempen hat sich neu aufgestellt. Zwischenzeitig stand der Verband wegen des Personalmangels im Vorstand vor dem Aus. Nun wurde bei der Jahreshauptversammlung am Montagabend ein neues Vorstandsteam mit dem neuen Vorsitzenden Winand Lange an der Spitze gewählt.

Kempen: Neuanfang beim Sportverband
Foto: Reimann

Für diesen achtmonatigen Prozess hatte man sich in Kempen externe Hilfe vom Kreissportbund und dem Landessportbund geholt. Ronnie Goertz vom Landessportbund gab einen Rückblick auf die Gespräche. Im April hatte es ein erstes Treffen mit dem Vorstand gegeben, in dem man sich entschlossen hatte, den „Stadtsportverband Kempen 2.0“ auf die Beine zu stellen. Es gab viele Herausforderungen.

Kempen: Neuanfang beim Sportverband
Foto: CDU

Die Zukunft war ungewiss, nachdem der Vorsitzende und CDU-Ratsherr Andreas von Brechan erklärt hatte, dass er die Aufgabe aus beruflichen Gründen nicht mehr ausüben könne. Aber die Probleme lagen auch tiefer. Bei den Vereinen gab es wenig Akzeptanz für den Verband. Die Fragen, ob man den Stadtsportverband überhaupt noch braucht und welche Aufgaben er hat, waren ungeklärt.

Im Juni, August, Oktober und November hatte es dann „Sport-Dialog“-Veranstaltungen in unterschiedlichen Konstellationen gegeben. Eine Herausforderung der Zukunft wird es nun sein, die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Vereinen zu verbessern. Seine Aufgaben müsste nun der neue Vorstand selbst definieren, erklärte Goertz. Dabei sei der Kontakt zu den Vereinen, die man als Verband ja vertrete, wichtig.

Winand Lange, neuer Vorsitzender des Stadtsportverbandes (SSV)

Arbeitsgruppen sollen nun gebildet werden. Auch die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung soll verbessert werden. Die „Sport-Dialoge“ sollen etabliert werden. Kreissportbund und Landessportbund werden den Prozess noch einige Zeit weiter begleiten.

Bisher sind die Aufgaben die Sportlerehrung und die Stadtmeisterschaften. Stadtverwaltung und Politik wünschen sich aber auch einen Ansprechpartner für den organisierten Sport. Denn man arbeitet an einen Sportentwicklungsplan.

Bei der Versammlung am Montag waren elf der 33 SSV-Mitgliedsvereine anwesend, die insgesamt 149 Stimmen innerhalb des Gremiums vertreten. Einstimmig wurde Winand Lange zum Vorsitzenden gewählt. Der Mediziner, der in einer Gemeinschaftspraxis mit Sitz in Grefrath und Lobberich arbeitet, ist Leiter der Tennisabteilung des TuS St. Hubert. „Ich will einen Neustart“, betonte Lange. Er kenne nicht all die Dinge, die einmal passiert sind, und will neu anfangen. Die Aufgabe am Sportentwicklungsplan mitzuwirken, reize ihn. Es sei wichtig, sich so aufzustellen, dass der Sport eine Zukunft hat. Es sei sein Ziel, dass alle Vereine im Verband mitmachen wollen.

Ganz ohne Altlasten sollte der Neustart dann aber doch nicht ablaufen. Überraschend erklärte die Vereinigten Turnerschaft (VT), sich einbringen zu wollen. Für den Posten des Geschäftsführers gab es im Vorfeld der Sitzung keinen Kandidaten. In der Sitzung stellte sich dann der VT-Vorsitzende Detlev Schürmann zur Wahl, der ankündigte, auch die Geschäftsstelle seines Vereins für die Geschäftsführung des Verbands zur Verfügung stellen zu wollen.

Doch fünf Vereine (mit insgesamt 82 Stimmen) sprachen sich gegen Schürmann aus, bei 49 Ja-Stimmen und 18 Enthaltungen. Winand Lange bedauerte das Ergebnis und versicherte, dass er sich freuen würde, mit der VT in Kontakt zu bleiben. Nun wird der bisherige zweite Vorsitzende, Frawi Tönnis (Karate Dojo Kempen), die Geschäftsführung kommissarisch übernehmen.

Zur Erinnerung: Detlev Schürmann gehörte zu den Hauptkritikern des Stadtsportverbandes unter der Führung von von Brechan und seinem Stellvertreter Frawi Tönnis. Schürmann hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die VT den Verband für seine Interessensvertretung nicht brauche.

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