Nettetal: Mehr Betreuung für Senioren

In Nettetal haben die ersten Demenz-Assistentinnen ihre Arbeit aufgenommen. Die Schulung läuft über die Agentur für Arbeit.

Nettetal. Eine spürbare Erleichterung gibt’s seit 1.Mai für alte Menschen in Nettetal: Die ersten "Alltagsbetreuer in der stationären Altenhilfe", so genannte Demenz-Assistentinnen, haben ihre Arbeit in drei Seniorenheimen aufgenommen.

Sie nehmen sich speziell der Senioren mit eingeschränkten geistigen Fähigkeiten an. So wird das Pflegepersonal entlastet - und der Arbeitsmarkt: Die Alltagsbetreuer sind zumeist ehemalige Arbeitslose, die durch eine Schulung für ihren neuen Job qualifiziert werden.

Sieben Frauen erhielten im Altenpflegeheim Breyell ihre Arbeitsverträge. "Ich freue mich riesig für unsere dementen Bewohner, dass sie nun durch Sie noch besser gezielt betreut werden können", begrüßte Leiterin Lydia Berg, Chefin der drei Nettetaler Curanum-Seniorenheime, die neuen Mitarbeiterinnen. Sie gehören mit zu den ersten Demenz-Assistenten im Kreis Viersen, werden in den Häusern in Breyell, Kaldenkirchen und Lobberich eingesetzt.

160 Stunden Weiterbildung waren Voraussetzung für die Tätigkeit. Die Agentur für Arbeit qualifiziert so die Fachkräfte nach den neuen Richtlinien des Sozialgesetzbuches. Der Bedarf ist groß, nimmt doch der Anteil der dementen Senioren zu. In den drei Nettetaler Pflegeheimen sind rund drei Viertel der Bewohner betroffen.

Die meisten der sieben neuen Demenz-Assistentinnen haben schon einmal in pflegerischen oder sozialen Berufen gearbeitet. Elfe See zum Beispiel: "Ich war in der Altenpflege, aber mit 60 Jahren wird die Arbeit doch körperlich sehr anstrengend." Auf ihren neuen Job im Seniorenzentrum Kaldenkirchen freut sie sich, "weil ich so wieder für alte Menschen da sein kann".

Wie ihre Kolleginnen kümmert sich Elfe See in der Einzelbetreuung um demente Senioren. Die Aufgaben reichen von Hilfe beim Anziehen oder Backen in der Küche, von Spaziergängen bis zur Unterstützung, möglichst wieder selbstständig zu essen. "So kann es vielleicht gelingen, manche Bewohner doch wieder ein bisschen in den Alltag zurück zu holen", hofft Lydia Berg.

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