Miteinander auf dem Rollstuhl-Parcours
Das Heilpädagogische Zentrum informierte und lud zum Ausprobieren ein.
Lobberich. Sag’s durch die Blume: Elf Menschen mit Behinderung, die beim Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) in Breyell arbeiten, überreichten Passanten am Samstag in der Lobbericher Fußgängerzone eine Rose und fragten freundlich, ob sie etwas über Arbeit und Aktionen des HPZ erzählen dürfen. Sie durften.
Michael Weber, Initiator
„Die Leute sind erstaunlich gut darauf eingegangen“, freut sich Werkstattleiter Reiner Zanders. Infos, Staffel-Lauf und Rollstuhl-Parcours gab es beim 2. Nettetaler Tag der Behinderten an 21 Ständen. „Alle reden über Inklusion. Wir wollen sie leben“, erklärt Initiator Michael Weber den Zweck der Aktion. Dem Geschäftsführer der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe „Schlag auf Schlag“ und Physiotherapeut bei Nette-Vital im Städtischen Krankenhaus geht es um „ein besseres Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung“.
Dazu gab es beim E-Mobil-Fahren oder beim Rollstuhl-Parcours die Chance selbst zu erfahren, was Behinderte zu leisten imstande sind. Eine Erfahrung lautete: Wer im Rollstuhl sitzt, auf den schaut jeder herab. „Der Rollstuhl ist noch immer das Symbol für eine Behinderung“, sagt Dennis Pelzer. Der Medizinproduktberater vom Sanitätshaus Jansen macht immer wieder die Erfahrung, dass Rollifahrer „oftmals nicht als ganzer Mensch wahrgenommen“ werden. Solche Vorurteile waren bei der „Formel Nettetal“ schnell passé: Die Bestzeit beim Rollstuhlrennen belegte ein Rollifahrer — seine Stärke war den Sieg wert. Wer weniger mobil ist, den fährt Jürgen Terhoeven im Ford Transit von A nach B. „Einen Rollstuhl sichern wir mit fünf Gurten“, sagt der Malteser-Mitarbeiter.