Kempen Mit Kilt und Karo zum Kampf mit dem Schwert

Die 15. Highland-Games lockten mit Sport, Spiel und echtem Lagerleben zahlreiche Besucher an.

Kempen: Mit Kilt und Karo zum Kampf mit dem Schwert
Foto: Salzburg

Kempen. Eine Zeitreise in die mittelalterlichen, schottischen Highlands konnten die Besucher der 15. internationalen Highland-Games am Wochenende mit erleben. Rund um die Burg hatten sich wieder zahlreiche Anhänger des Kults versammelt, um ein paar Tage so zu leben, wie damals die Schotten. Auf der Burgwiese maßen sich internationale Teams in traditionellen Sportarten wie Baumstammüberschlag und Hammerwerfen.

Wer die Highlander vom Altstadtfest aus finden wollte, brauchte nur dem Applaus und den Dudelsackklängen zu folgen. Nicht nur die Damen, sondern vor allem auch die Herren machten wieder eine gute Figur in Kilt und Karo. Neu war in diesem Jahr, dass erstmals auch junge Highlander zwischen elf und 16 Jahren antreten durften. Als Moderator unterhielt Jürgen Stickelbrock die Zuschauer mit Witz und Charme, unterstützte aber auch die Teilnehmer.

„Nichts überhasten und langsam loslaufen“, riet er den jungen Teilnehmern beim Baumstammüberschlag. „Wir unterfordern die jungen Sportler lieber, als ein Risiko einzugehen.“

Das echte Lagerleben konnten die zahlreichen Besucher im Burggraben erleben. Dort hatte der „Clan MacMahoon“ — zu erkennen an der blauen Bemalung — seine Zelte aufgeschlagen und begeisterte mit originalgetreuer Gewandung und einigen Attraktionen. Mit Schwert und Bogen zeigten die Krieger ihr Können. Beim Bogenschießen fanden sich einige waghalsige Klanmitglieder, die sich einen Apfel vom Kopf schießen ließen — und das von den jungen Besuchern. In der kleinen Seilerei konnten sich die Kinder in der traditionellen Handwerkskunst versuchen und mit etwas Hilfe ein eigenes Seil drehen.

„Das Thema Mittelalter ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Das sieht man auch an den Highland-Games“, so Norbert Vusen. Gemeinsam mit seiner Frau Tamara war er aus Köln angereist, um die Spiele zu verfolgen. „Hier ist es sehr familiär. Mit Gewand ist man direkt per Du und jeder hat sich schon einmal gesehen. Das ist ein tolles Gefühl“, so die Kölner. Damit dieses auch aufkommen kann, braucht es natürlich die richtige Kleidung, die an einigen Ständen am Rande der Games angeboten wurde. „Es ist wie Familie, wie nach Hause kommen“, sagte Tatjana Riemann aus Düsseldorf. Zum dritten Mal war sie mit ihrem Stand „Düsselglück“ dabei und bot selbstgenähte Taschen im Stil der Highlander an. Paul O’Neill war mit seinem Stand von „Carnaween“ sogar extra aus Irland angereist und präsentierte Tweed-Sakkos und Mützen an seinem Stand. „Ich bin überwältigt von den Menschen. Es ist wirklich wie eine Zeitreise. Ich komme im nächsten Jahr wieder“, so O’Neill. „Ich finde es sehr gemütlich hier und komme gerne wieder“, meinte auch Lars Ritter aus Goch, der an seinem Stand selbst gemachte Seifen anbot. lik

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