Mit der Schüppe durch die Bügel spielen

Im Freilichtmuseum traten internationale Bügler gegeneinander an.

Grefrath. Die Internationalen Bügelmeisterschaften in Grefrath sind seit fast 30 Jahren ein fester Termin an Pfingsten. Auch in diesem Jahr lockte das Turnier zahlreiche Besucher zu der überdachten Bügelbahn am Pannekookehuus im Niederrheinischen Freilichtmuseum.

Die Geschichte des Bügelspiels reicht weit zurück: Im Jahre 1331 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Gespielt wird mit vier Kugeln, die durch Eisenringe bugsiert werden müssen. Diesen verdankt der Sport auch seinen Namen, denn: „Dor den Bögel“ muss die Kugel gespielt werden.

Insgesamt 62 Doppel- und 36 Einzelspieler nahmen an den Bügelmeisterschaften teil. Die niederländischen „Bügler“ haben stets die Favoritenrolle, sie stellten in diesem Jahr zudem die meisten aktiven Spieler. Noch nie gewann ein Deutscher die Meisterschaften. Gleichwohl ist der BC Dorenburg mit zwei Teams in der zweiten und dritten Klasse des Niederländischen Bügelbundes sportlich gut unterwegs.

Auffallend war in diesem Jahr die hohe Zahl der jungen Nachwuchsspieler aus den Niederlanden, die bestens mit Kugeln und „Geschirr“ umzugehen wussten. Letzteres ist der Schläger, auch Schüppe genannt. Die Kugel darf nur von vorn durch den Bügel gespielt werden, ansonsten werden Punkte abgezogen. Gewonnen hat derjenige, der zuerst 30 Punkte erspielen kann.

Auch die 29. Meisterschaften waren in niederländischer Hand. Nicht teilnehmen konnte aus gesundheitlichen Gründen der Grefrather „Bügelpapst“ Andreas Schmitz. Er war 1987 gemeinsam mit dem heutigen BC-Vorsitzenden Helmut Beurskens der erste nationale Meister im Doppel.

2002 sicherte sich Schmitz den Einzeltitel auf nationaler Ebene. Den holte sich in diesem Jahr nach 2009 zum wiederholten Male Roman Gärtner vom BBC Willich. Er löste Hannelore Ostermann ab, die 2013 als erste Frau nationaler Deutscher Meister geworden war. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Norbert Ostermann und Ralf Beurskens vom BC Dorenburg.

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