Grefrath Mensa-Essen ersetzt die Klosterküche

Der Versorgung der Kinder an der Liebfrauenschule in Mülhausen hat sich gewandelt. Der Orden kann die Einrichtung nicht mehr aufrechterhalten.

Mülhausen. Kurz vor Beginn der Sommerferien hat es einen kleinen Wandel in der Liebfrauenschule Mülhausen gegeben. Seit der vergangenen Woche ist die Klosterküche geschlossen, die jüngeren Schüler, die bisher dort mit frisch gekochtem Essen versorgt wurden, gehen nun wie alle anderen auch in die Mensa der Schule.

Grefrath: Mensa-Essen ersetzt die Klosterküche
Foto: Kurt Lübke

Bisher war das Mittagessen zweigeteilt. Während rund 150 jüngere Schüler der fünften und sechsten Klassen dreimal in der Woche von der Klosterküche bekocht wurden, erhielten die älteren Schüler ihr Essen in der Mensa. Angeliefert wird es tiefgekühlt aus Korschenbroich von der Firma Hoffmann. Vom Küchenteam von Nicole Bauß wird es dann vor Ort fertig zubereitet. „Das ist die beste Alternative zum Selbstkochen“, erklärt Nicole Bauß.

Schwester Magdalena

Charlotte (10) und Emmy (11) probieren in dieser Woche zum Beispiel das Essen der Mensa. Die Lasagne hat die beiden auf jeden Fall schon mal überzeugt.

Aber es gibt auch wehmütige Stimmen, dass es nun für die Jüngeren kein selbst gekochtes Essen mehr gibt, weiß Lehrerin Hildegard Thißen. „Dort waren die Kleineren etwas mehr für sich“, berichtet sie.

„Ich finde das traurig“, sagt auch Schwester Adelheid, während sie noch Tomatensoße von den Tellern wischt und diese auf den Servierwagen stellt, damit er zum Spülen abgeholt werden kann. Jeden Tag sind auch Schüler eingeteilt, die beim Abwischen der Tabletts helfen.

Schwester Adelheid hat in der Klosterküche immer bei der Essensausgabe geholfen und macht das nun auch in der neuen Umgebung weiter. „Ich arbeite gerne mit den Schülern zusammen“, sagt sie. Auch in der neuen Umgebung werde es sich sicher bald einspielen.

Dass das Kloster Unserer Lieben Frau in Mülhausen im Wandel ist, ist schon länger bekannt. Die Zahl der Schwestern geht zurück. Aktuell sind es noch 17 Schwestern. „Wir haben noch eine Mitarbeiterin, die für uns kocht“, schildert Schwester Magdalena. Bisher haben die Ordensfrauen durch ihre Mithilfe beim Spülen zum Beispiel viel Arbeit bei der Schülerversorgung übernommen. Doch da die Schwestern auch immer älter würden, sei das nicht mehr möglich. Von den vormals vier Mitarbeiterinnen sei jetzt nur noch eine in der Küche beschäftigt, eine andere ist in die allgemeine Hauswirtschaft des Klosters gewechselt und vertritt auch in der Küche.

Am vergangenen Dienstag gab es nun zum ersten Mal für alle Schüler gemeinsam Mittagessen. Beim Ganztagsunterricht können sich die Schüler dort für den Nachmittag stärken. Zwischen drei Menüs, davon ein vegetarisches Gericht, und einem Salat können die Schüler dort wählen. 3,60 Euro kostet ein Essen. Auch auf alle möglichen Allergien sei man mit den richtigen Mahlzeiten eingestellt. Es werden aber auch Brötchen und andere Snacks in der Schule angeboten.

„Wir haben rund 280 Essen ausgegeben“, sagt Nicole Bauß, die mittlerweile im achten Jahr die Essensausgabe koordiniert, noch in der Pause. Es ist zu erwarten, dass es nach den Sommerferien noch mehr werden, sagt sie.

Die Ferienzeit wird nun genutzt, um die Essensausgabe neu zu regeln. Zurzeit ist das Mensa-Team drei Personen stark, nach den Ferien werden es dann sechs Helfer sein. Um alle Schüler versorgen zu können, wird auch der Mariensaal zum Speisesaal. In früheren Jahren war dieser auch als sogenannter Musiksaal unter Lehrern und Schülern bekannt. „Wir werden dann an vier Stellen Essen ausgeben“, erklärt Nicole Bauß.

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