Grefrather Niers-Geflüster Martinsfreunde müssen umplanen

Wegen der Herbstferien gibt es einen neuen Termin für den Zug. Und der Mantel wird nun auf der Wiese im Schwingbodenpark geteilt.

Grefrather Niers-Geflüster: Martinsfreunde müssen umplanen
Foto: Lübke

Grefrath. Mit großen Schritten geht es auf den Herbst zu — und Herbstzeit heißt auch Martins-zeit. Das St. Martinskomitee arbeitet bereits eifrig an den Vorbereitungen für den Zug, der in diesem Jahr am 11. November durch Grefrath zieht. Während eines Treffens des Grefrather Martinskomitees um den Vorsitzenden Helmut Thönes wurden auch die Neuerungen in diesem Jahr besprochen. So werden Martinsfeuer und Mantel-Teilung erstmals nicht mehr zwischen Nord- und Neustraße zu sehen sein, da das Gelände von der Firma Hamelmann gekauft wurde (die WZ berichtete). Stattdessen bildet die Wiese im Schwingbodenpark den Abschluss des Zuges. Neu ist auch, dass der Zug zum ersten Mal in 128 Jahren St. Martin in Grefrath nach dem offiziellen Martinstag (10. November) stattfindet. Grund dafür sind die späten Herbstferien. Ansonsten ist der Grefrather Zug immer am ersten Samstag im November.

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Foto: rei

Die Aufstellung für den Martinszug am 11. November beginnt um 17.30 Uhr auf dem Platz vor dem Grefrather Rathaus. Um 17.45 Uhr setzt sich der Zug aus bunten Laternen und Gesang in Bewegung bis in den Schwingbodenpark. Der Zugweg ist rund vier Kilometer lang. Auch der Martinsdarsteller ist bereits gefunden: Der 60-jährige Peter Thönes vom Reitverein Graf Holk wird wieder den Zug anführen.

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Foto: Friedhelm Reimann

„O’ zapft is“ heißt es am Samstag, 30. September, in der Albert-Mooren-Halle, Niedertor 8. Ab 19.30 Uhr wird dort ein großes Oktoberfest gefeiert. Ausgerichtet wird das Fest vom Oedter Musikverein. Dieser sorgt auch neben den DJs „DR-Team“ für musikalische Untermalung und die passende Stimmung mit Bayern—Feeling. Der Fußballverein Borussia Oedt veranstaltet während des Abends eine große Tombola. Passend zum Oktoberfest gibt es zudem Maß-Bier und bayerische Spezialitäten. Der Eintritt ist frei.

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Foto: Gemeinde Grefrath

Mit mehr als 300 Gästen leitete am Wochenende Udo Schiefner in Süchteln die letzte Woche vor der Bundestagswahl ein. Bekanntlich will der Kempener für die SPD in Berlin im Bundestag bleiben. Zwischen all dem Polittalk hatte Schiefner dann noch Zeit und vor allem Lust gemeinsam mit den „Niersmatrosen“ auf der Bühne zu singen. Die Grefrather Sänger und der SPD-Mann kennen sich von einem Besuch der Gruppe in Berlin vor drei Jahren.

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Foto: Friedhelm Reimann

Die evangelische Kirchengemeinde feiert in diesem Jahr Jubiläum. Denn im September vor genau 60 Jahren, also 1957, wurde in Grefrath und Oedt mit dem Bau der beiden Kirchen begonnen. Die evangelische Kirchengemeinde selbst wurde jedoch erst am 1. April 1961 gegründet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen viele evangelische Christen nach Grefrath und Oedt. Zeitweise zählte die evangelische Kirchengemeinde knapp 3000 Mitglieder. Daher wurde gebaut — in Oedt am Bergweg und in Grefrath An der evangelischen Kirche. Schon im Jahr 1947 war in Grefrath die Notwendigkeit erkannt worden, eine evangelische Volksschule einzurichten. Dies geschah dann im späteren Sporthaus an der Nordkanalkampfbahn an der Lobbericher Straße. Später zog die Volksschule ins Schulzentrum am Burgweg. Vor der Gründung der evangelischen Kirchengemeinde gehörten die Oedter der evangelischen Kirche in Süchteln an, die Grefrather gehörten zu Kempen. In Oedt war die Zahl der evangelischen Christen zum Zeitpunkt des Kirchenbaus von 100 auf 800 gestiegen. In Grefrath gab es doppelt so viele Protestanten wie in Oedt.

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Foto: Almuth Becker

Im selben Jahr — am 8. Juli 1957 — wurde auch der Grundstein für das evangelische Kinderheim gelegt. Heute befindet sich dort das Haus an der Dorenburg. Zum Weihnachtsfest 1957 wurde im Rohbau der heutigen Friedenskirche in Grefrath der erste Gottesdienst mit Pfarrer Fliedner gefeiert. Am 19. Oktober 1958 wurde das Gotteshaus dann feierlich eingeweiht. Zwei Monate später, am 14. Dezember 1958, war die Einweihung der Versöhnungskirche in Oedt. Der Architekt dieser drei Bauwerke war Karl Sander aus Bedburg. Der erste Pfarrer in der neuen Kirchengemeinde war Theodor Münzenberg, der am 24. September 1961 in sein Amt eingeführt wurde. Er war der Vater der heutigen Pfarrerin Barbara Münzenberg. 1967 verließ Pfarrer Münzenberg Grefrath. Der dienstälteste Mitarbeiter ist Wolfgang Schöllhammer, der seit dem 6. Juli 1961 Organist ist. Am 1. und 8. Dezember bekamen die beiden Kirchen ihre Glocken, Bronzeglocken der Firma Rincker aus Sinn. Neben der evangelischen Kirche in Grefrath eröffnete zudem vor fast 50 Jahren der evangelische Kindergarten.

Sein 70-jähriges Bestehen feiert der Oedter Heimatverein in diesem Jahr — am Samstag war der Höhepunkt mit dem Familienfest an der Burg Uda. Das haben die Mitglieder zum Anlass genommen, in den Schaufenstern an der Hauptstraße 52 auf die eigene Geschichte zurückzublicken. Zu sehen ist in den Jubiläumsschaufenstern eine Auswahl dessen, worum sich der Heimatverein in den vergangenen 70 Jahren gekümmert hat. Neben den Gründern des Vereins dokumentieren die Exponate unter anderem die zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und das Heimatmuseum. Auch über die Ausgrabungen und den Ausbau der Burg Uda und der St. Vitus Kirche wird in den Fenstern berichtet. Zudem kümmern sich die Mitglieder auch um Denkmalschutz, die Pflege der Ortsgeschichte und den Naturschutz. Die zahlreichen Angebote des Heimatvereins sind auf einer Sammlung alter Plakate zu sehen. Besonders interessant sind dabei die Plakate der ersten Nachkriegsjahre, die noch auf eine Art Packpapier gedruckt wurden. Vervollständigt wird der Querschnitt aus 70 Vereinsjahren durch einige Veröffentlichungen wie das „Üdsche Heimatblättsche“ seit 2006 und die Chronik „60 Jahre Heimatverein Oedt e.V.“.

Einige werden ihn vielleicht schon gesehen haben, denn seit einigen Tagen flitzt er durch Grefrath. Die Rede ist von einem riesigen roten Marienkäfer — auf vier Rädern. Kennzeichen: KK-MA 2346. Das neue Botenfahrzeug der Marien-Apotheke soll gewährleisten, dass alte und kranke Menschen in Grefrath und Umgebung schneller ihre dringend benötigten Medikamente erhalten. „Ein echter Hingucker. Das ganze Team liebt ihn“, flüstert Ines Anne Gerhardus, Leiterin der Marienapotheke Hohe Straße 15. Der knallrote Fiat 500 S ist laut Inhaberin eine wert- und sinnvolle Anschaffung. „Der Bedarf ist da. Viele Menschen schaffen es heute einfach nicht mehr, neben Job und Familie rechtzeitig in ihre Apotheke zu kommen. Oder sie sind zu krank, um das Haus zu verlassen. Dann kommen wir zu ihnen“, sagt Gerhardus. Zudem sei der Marienkäfer „viel schneller, als wenn Sie im Internet bestellen“. Übrigens: Das Kennzeichen des neuen Flitzers kommt nicht von ungefähr. Über die Telefonnummer 02158/2346 ist das Team der Marienapotheke zu erreichen. „Wer ein Rezept hat, kann auch ein Foto per Whatsapp an diese Nummer senden. Wir legen es dann abholbereit zurück — oder kommen eben zu Ihnen“, so Gerhardus.

42 Jahre lang war sie insgesamt als Erzieherin tätig, 15 Jahre lang war sie als Gruppenleiterin in Viersen tätig, 27 Jahre lag hat sie den Laurentiuskindergarten geleitet. Am Samstag wird Edith Acker im Kindergarten an der Vinkrather Straße offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Die 63-Jährige, die gebürtig aus Hüls stammt und heute in Rheurdt lebt, kann auf eine lange Tätigkeit als Erziehering zurückblicken. Viele Kinder aus Grefrath wurden von ihr auf dem Weg bis zum ersten Schultag begleitet. „Mein Beruf hat mir allzeit sehr viel Freude bereitet“, sagt Edith Acker. „Die Kinder haben früher gerne gelernt und tun es heute bei uns in der Kindertagesstätte auch noch.“ Einen Unterschied zwischen den Kindern damals und heute kann sie dennoch erkennen. „Die Kinder sind nicht schwieriger geworden, sondern das Umfeld hat sich gewaltig verändert. Sie sind heute mit zwei Jahren viel weiter, als dies vor Jahrzehnten der Fall war“, so die 63-Jährige. Heute werden in der Kita 60 Kinder in drei Gruppen von einem Jahr bis zur Einschulung betreut. Elf pädagogische Mitarbeiter arbeiten dort, teilweise in Teilzeit, hinzu kommen weitere Hilfskräfte. Ein Förderverein unterstützt den Kindergarten finanziell. Der Laurentius-Kindergarten ist 119 Jahre alt.

„Für ganz kleine Kinder gab es bisher noch gar nichts“, flüstert Guido Vincentz, Bauhofleiter der Gemeinde Grefrath. Auf dem Spielplatz im Schwingbodenpark gibt es ein neues Spielgerät, bereits das Dritte in dieser Saison (der Flüsterer berichtete). Die neue Mutter-Kind-Schaukel soll ab sofort auch kleinen Kindern Freude bereiten, die noch nicht selbstständig sitzen können. „Man müsste eigentlich auch Vater-Kind- oder Großeltern-Kind-Schaukel sagen“, so Vincentz. „So werden auch die verschiedenen Generationen zusammengebracht.“ Auf der neuen Schaukel, die in der Nähe der Seilbahn steht, sitzt der Erwachsene dem Kleinkind mit Blickkontakt gegenüber. „Diese Art von Spielgerät gibt es noch nicht sehr lange, daher war auch die Lieferzeit relativ lang“, erklärt der Bauhofleiter. Bestellt wurde das Gerät für rund 2400 Euro nämlich bereits im ersten Jahres-Quartal. Dass die Nachfrage nach einem Spielgerät für kleine Kinder besteht, zeigte sich bereits während des Aufbaus. „Bei Facebook hatte jemand gefragt, ob es hier in der Nähe eine solche Schaukel gibt. Da passte es natürlich, dass wir schon beim Aufbau waren“, sagt Vincentz. „Die Schaukel ist dann auch direkt genutzt worden. Wir probieren sie jetzt erst mal in Grefrath aus. Wenn sie gut ankommt, gibt es nächstes Jahr vielleicht auch noch eine Schaukel für Oedt.“

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