14-Jähriger erhält Umweltpreis Junger Forscher aus Kempen startet durch

Kempen · Lukas Weghs räumt bundesweit Preise ab. Der 14-Jährige forscht zur Filterung von Plastik aus den Ozeanen.

Lukas Weghs zeigt ein Modell seines Forschungsprojektes, für das er mehrfach ausgezeichtet worden ist.

Lukas Weghs zeigt ein Modell seines Forschungsprojektes, für das er mehrfach ausgezeichtet worden ist.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Mit einer Dokumentation über Mikroplastik in den Ozeanen fing alles an. Die hatte Lukas Weghs nämlich im Fernsehen gesehen. Er recherchierte zu dem Thema und stellte fest, dass es noch keine Filter gibt, die das Problem lösen können. Damit war seine Idee für „Jugend forscht“ im vergangenen Jahr geboren.

Unter dem Titel „Mikroplastik – Rettet das Meer“ beschäftigte sich der Gymnasiast mit dem Plastik im Wasser. Er entwickelte letztendlich ein Filtersystem, um die Mikroteilchen aus dem Wasser entfernen zu können. Mit seiner Arbeit siegte der Thomaer beim Regionalwettbewerb und bei dem sich daraufhin anschließenden Landeswettbewerb. Zudem gab es einen Sonderpreis vom Ministerium für Umwelt und einen Technikpreis der Firma Innogy SE.

In diesem Jahr machte ihm seine betreuende Lehrerin am Thomaeum, Barbara Godizart, den Vorschlag beim Bundesumweltwettbewerb (BUM) zu starten. „Bislang hatte es noch nie gepasst, dass ein Schüler unseres Gymnasiums mit seinen Arbeiten beim BUM mitmachen konnte. Bei Lukas waren alle Voraussetzungen vorhanden“, berichtet Godizart. Der 14-Jährige war sofort dabei, wenngleich es jede Menge zusätzliche Arbeit bedeutete. Er musste sein ganzes Projekt in einer Langfassung präsentieren. 30 Seiten kamen zusammen, die er über das entsprechende Internetportal des Wettbewerbes einreichte. Insgesamt gingen in seiner Altersklasse BUM 1, die bis 16 Jahre reicht, 179 Arbeiten ein. Wobei 718 weitere Teilnehmer am Start waren.

Weghs hatte sein Forschungsprojekt dabei weiter entwickelt.  „Ich habe zu den drei bestehenden Filtern einen vierten Filter gebaut und das Ganze optimiert“, berichtet Lukas. Die zehn Besten seiner Altersklasse wurden im Juni nach Kiel eingeladen, wo sie ihre jeweiligen Arbeiten mittels Power-Point-Präsentationen vorstellten und an einer sogenannten Postermesse teilnahmen. Eigens dafür hatte Lukas ein großes, fachlich gestaltetes Plakat entworfen. Auch hier überzeugte der Kempener. Es gab eine Einladung zur Siegerehrung in Bremen. Im Beisein seiner Familie und Lehrerin Godizart nahm Lukas im imposanten Saal des Bremer Rathauses den mit 500 Euro dotierten Sonderpreis entgegen. „Das war einfach gigantisch“, bemerkt der junge Kempener.

In der auf ihn gehaltenen Laudatio hieß es unter anderem: „Besonders beeindruckend ist seine experimentelle Entwicklung verschiedener eigener Filterapparate, um Mikroplastik aus dem Wasser zu entfernen (...), generell befinden sich die Experimente auf einem hohen Niveau.“ Seine Versuchsreihe ist auf jeden Fall so interessant, dass sich die Betreiber einer Kläranlage in Baden-Württemberg für die Technik interessieren. Lukas selber hat zeitgleich sein nächstes Forschungsprojekt an den Start gebracht. Mit einem Projekt zur Solarthermie tritt der 14-Jährige erneut bei „Jugend forscht“ an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort