Kempener Altstadtgeflüster Für St. Martin ist schon alles klar

Kempen. · Diesmal geht es im Geflüster um das große Fest im November. Außerdem stehen moderne Kommunikation und Kunst im Fokus.

Die Mantelszene ist immer wieder ein „Highlight“ auf dem Buttermarkt: Der heilige Martin gibt dem Bettler den wärmenden Teil. Foto: Thissen

Die Mantelszene ist immer wieder ein „Highlight“ auf dem Buttermarkt: Der heilige Martin gibt dem Bettler den wärmenden Teil. Foto: Thissen

Foto: dpa/Bernd Thissen

So, die Temperaturen sollen ja allmählich deutlich sinken. Es wird also Zeit, sich mit dem Martinsfest zu befassen. Wobei St. Martin in Kempen ja eigentlich immer ein Thema ist. Nun hatte der St.-Martin-Verein unter Vorsitz von Rainer Hamm seine Mitgliederversammlung. Und weil es mit dem Fest in Kempen eben besonders traditionell gehalten wird, gab es bei der Versammlung auch traditionell so gut wie keine Veränderungen zu verkünden. St. Martin „Jüppi“ Trienekens wird ebenso im Sattel bleiben wie es seine Herolde Georg Funken und Michael Fander zu tun gedenken.

Bei Terminen und Zugwegen stehen ebenfalls keine Änderungen an. Der Zug der Klein- und Kindergartenkinder beginnt am 9. November um 18 Uhr auf dem Kirchplatz. Die Schulkinder ziehen am 10. November ab 17.15 Uhr durch die Altstadt (Start: Mülhauser Straße/Heyerdrink). Der große und in der gesamten Region so beliebte Zug fällt in diesem Jahr auf einen Samstag. In Kempen dürfte es also besonders voll werden – und die Feierlichkeiten nach dem Zug dürften extra lange dauern.

Die Bloese wird etwas teurer

Bleiben wir noch einen Moment beim Heiligen Martin bzw. beim Kempener Verein, der sich um den Erhalt des rheinischen Brauchtums kümmert. Bei der Versammlung zog der Vorstand finanziell eine zufriedenstellende Bilanz. Die beiden Züge im vergangenen Jahr hätten Kosten von 63 400 Euro verursacht. Das Feuerwerk an der Burg habe dabei mit rund 3000 Euro zu Buche geschlagen. Diese Summen konnte der Verein dank der hohen Spendenbereitschaft der Kempener stemmen. Mit Blick auf die Bloese, wie die Martinstüte in Kempen heißt, rechnet der Verein in diesem Jahr mit einem leichten Kostenanstieg um 50 Cent pro Tüte. Auch das dürften die Martinsfreunde aber stemmen können. Und dann gab es tatsächlich noch Neuigkeiten: Jeyaratnam Caniceus, der gemeinsam mit einem Martinsfreund aus Brüggen dafür kämpft, dass St. Martin Kulturerbe der Unesco wird, hatte einen besonderen Termin parat. Am 25. Oktober werde die Urkunde über den Erhalt des Status als Landeskulturerbe in Düsseldorf verliehen. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Unesco-Erbe. Ferner will Caniceus eine Martins-Ausstellung in Kempen organisieren. Geplant ist sie vom 4. bis 23. November im Gemeindezentrum von St. Josef, Eibenweg.

Erst 2019 Gratis-WLAN

Das wär’s dann erstmal in Sachen St. Martin. Wobei eine kleine Martins-Verbindung zur nächsten Meldung gibt es schon. Es geht nämlich um Stadtsprecher Christoph Dellmans, der bekanntlich Jahr für Jahr beim Kleinkinderzug den armen Mann auf dem Buttermarkt mimt. In dieser Rolle muss Dellmans auch in diesem Jahr wieder auf kostenloses WLAN für sein Smartphone auf dem Buttermarkt verzichten. Denn die Stadt Kempen will das Projekt erst Anfang 2019 realisieren. Das gab der arme Mann nun in seiner Funktion als Pressesprecher bekannt. Einen entsprechenden Beschluss hat der Ausschuss für Wirtschaft und Liegenschaften gefasst. Die technische Umsetzung soll noch in diesem Jahr erfolgen, die Freischaltung dann im Januar. Somit könnte Dellmans erst 2019 kostenlos im Netz surfen, während er auf den wärmenden Mantel von „Jüppi“ Trienekens wartet. Wir werden’s sehen.

SPD-Antrag von 2013

Bleiben wir noch einen Moment ernst. Die nun beschlossene WLAN-Lösung ist das Ergebnis eines CDU-Antrags, der zudem vorsah, dass auch weitere Bereiche in der Innenstadt - zum Beispiel der Bahnhof - mit einem kostenlosen Surfangebot ausgerüstet werden. Dies soll nun zunächst weiter geprüft werden, heißt es aus dem Rathaus. Und dann hätten wir beim Thema WLAN noch die SPD. Die weist nämlich darauf hin, dass sie einen entsprechenden Antrag schon 2013 gestellt hat. „Wenn man im Jahre 2013 an die Umsetzung gegangen wäre, wäre das WLAN in Kempen schon lange eingerichtet“, teilt SPD-Fraktionschef Andreas Gareißen mit. Möglicherweise ist das so. Böse Zungen behaupten indes, dass eine Kommune angesichts der vielen Flatrate-Smartphone-Verträge im Jahr 2018 überhaupt kein WLAN mehr braucht. Das sind aber nur böse Zungen. Jetzt ist das WLAN (bald) da – und der Erfolg hatte wie immer viele Väter.

Stelen noch in diesem Jahr

Anders als das Buttermarkt-WLAN soll das neue Kunstwerk zu Ehren des berühmtesten Stadt-Sohnes definitiv noch in diesem Jahr kommen. Das verriet Axel Küppers, Projektleiter des federführenden Lions Clubs, dem Flüsterer. Die Rede ist von den meterhohen und sehr schweren Thomas-Stelen, die im Grüngürtel des Donkringes aufgestellt werden. Und das Projekt wirft schon chatten voraus. Die Stadt hat den entsprechenden Bereich mit Bauzäunen abgesperrt. Dort laufen laut Küppers vorbereitende Arbeiten.

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