Grefrath Freibad-Pläne: WZ-Bericht sorgt für Wirbel in der Grefrather Politik

Grefrath. · Ausschuss betont, dass die Bürger in Sachen Schwimmbad-Planungen beteiligt werden sollen. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Das große Becken des Grefrather Freibads war erst im vergangenen Jahr renoviert worden. Die Chlorung musste erneuert und ein Loch geflickt werden.

Das große Becken des Grefrather Freibads war erst im vergangenen Jahr renoviert worden. Die Chlorung musste erneuert und ein Loch geflickt werden.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die WZ-Berichterstattung über das Grefrather Freibad sorgt für Wirbel in der Politik. Im öffentlichen Teil des Haupt- und Finanzausschusses machte die CDU-Fraktionsvorsitzende Wilma Hübecker ihren Unmut darüber deutlich, dass das Thema bereits öffentlich diskutiert werde. Die SPD hatte beantragt, das Thema in die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses aufzunehmen. „Bis zu der Sitzung sollen die Verwaltung und ggfs. die Gemeindewerke die Gelegenheit nutzen, noch offene Fragestellungen des bereits im Grundsatz vorliegenden Konzeptes auszuarbeiten und vorzustellen“, heißt es im Antrag. Darin war zum ersten Mal öffentlich von einem vorliegenden „Strategiekonzept Bäderbetriebe Grefrath“ die Rede, das mehrere Möglichkeiten für eine Aufrechterhaltung der Schwimm-, Bade- und Freizeitmöglichkeiten in Grefrath vorsieht. „Nun stehen Entscheidungen dazu an, die nicht hinter verschlossenen Türen gefällt werden können“, so die SPD.

Für Hübecker ist es „schlechter Stil“ mit dieser Forderung den Eindruck zu erwecken, die anderen Fraktionen würden weniger transparent vorgehen wollen. „Wir sind die Letzten, die die Bürger nicht mit einbeziehen wollen“, so Hübecker. Man wolle aber zunächst eine Machbarkeitsstudie haben, bevor man damit an die Öffentlichkeit gehe. „Wir können erst die Öffentlichkeit beteiligen, wenn wir wissen, was machbar ist“, so Hübecker. Das habe man intern so besprochen und sie war davon ausgegangen, dass sich an diese Absprache alle halten würden.

Die WZ hatte berichtet, dass der Düsseldorfer Unternehmensberater Dietmar Altenburg den Grefrather Politikern, Bürgermeister Manfred Lommetz und Gemeindewerke-Geschäftsführer Erik Ix drei Handlungsoptionen für die Zukunft der Bäder auf den Tisch gelegt hatte. Dabei zeigt sich, dass für das sanierungsbedürftige Dorenburg-Freibad nur noch wenig Hoffnung besteht. Es könnte auf eine Kombi-Lösung hinauslaufen: Sollte das Freibad aufgeben werden, steht eine Sanierung und Erweiterung des Hallenbads an der Stadionstraße im Raum, das dann ganzjährig genutzt werden könnte. Mögliche Lösungen sollten mit Grefrather Bürgern, Vereinen und Schulen abgestimmt werden.

Die SPD sieht in ihrem Antrag allerdings kein Abweichen von der gemeinsamen Linie. Stattdessen ärgerte sich auch Bernd Bedronka, dass interne Informationen nach draußen gelangt sind. SPD-Fraktionschef Jochen Monhof betont, dass die Entscheidung, das Freibad zu schließen, noch keinesfalls feststehe. Nun müsste zunächst öffentlich diskutiert werden.

Auch im sozialen Netzwerk Facebook wird seit Bekanntwerden der Planungen zum Strategiekonzept eifrig diskutiert. Dort bringen viele Grefrather ihre Sorge zum Ausdruck, dass das Freibad geschlossen werden könnte. Sollte das Thema also in der Sportausschusssitzung am Donnerstag, 8. November, auf der Tagesordnung stehen, könnte es voll werden im Oedter Ratssaal.

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