Lobberich: Werbung fürs Tanzen

Ein Lehrer spielt Mittler zwischen Schule und Tanzschule.

Lobberich. Seit über 25 Jahren bekommt die neunte Jahrgangsstufe des Werner-Jaeger- Gymnasiums Besuch vom Informatik- und Mathematiklehrer Klemens Traut. Dabei will er nicht Werbung für seine Fächer machen, sondern er wirbt fürs Tanzen. Traut - der selbst gerne über die Tanzfläche gleitet, organisiert seit Jahren Kurse zusammen mit einer Viersener Tanzsschule.

Der Vorteil: Man geht nicht allein in den Kurs, sondern kennt seinen Tanzpartner bereits aus der Schule. Außerdem organisiert die Tanzschule einen Bus, der die jungen Leute in ganz Nettetal aufsammelt, nach Viersen bringt und anschließend wieder abholt.

Was bewegt den Lehrer dazu, ausgerechnet für eine Tanzschule den Mittler zu spielen? Trauts Antwort: "Auftrag jeder Schule ist es, den Kindern und Jugendlichen ein Höchstmaß an Bildung mit auf den Weg zu geben. Damit meine ich auch eine gewisse gesellschaftliche Grundbildung." Der Besuch einer Tanzschule könne hierzu einen Beitrag leisten.

"Unsere Schüler lernen dort nicht nur die gängigen Gesellschaftstänze, sie lernen auch, sich in anderen als den gewohnten Welten sicher zu bewegen", sagt Traut. Wobei er augenzwinkernd ergänzt, dass Tanzen natürlich auch eine der schönsten Gelegenheiten sei, "einander auf die Zehen zu treten".

Bis heute machen in der Regel über 50 Schüler von dem Angebot Gebrauch. Im Laufe der Jahre haben auf diese Weise viele Werner-Jaeger-Schüler den Tanzsport für sich entdeckt. Sie meldeten sich nach Grund- und Fortgeschrittenen zu Medaillen-Kursen an. So manch eine(r) wurde Mitglied einer Tanzformation oder tanzte bei Landes-Turnieren mit.

"Tanzen ist träumen mit den Beinen", sagt der Lehrer und dafür hat er nach wie vor ganz viel übrig. All diejenigen, die sich von der Tanzbegeisterung ihres Lehrers haben anstecken lassen, können sich übrigens spätestens Ende November bei ihrem Lehrer revanchieren. Denn dann ist Abschlussball in der Tanzschule und den lassen sich Klemens Traut und seine Frau so gut wie nie entgehen.

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