Lobberich: Vor Kichern außer der Puste

Horst Schroth begeisterte mit seinem Programm „Grün vor Neid“ 300Zuschauer in der Werner-Jaeger-Halle.

Lobberich. Kluger Mann: "Geld ist nicht alles", tröstete Horst Schroth. Und fügte grinsend hinzu: "Es gibt ja noch Kreditkarten!" Solche Sprüche hatte er drauf, der Kabarettist, der am Donnerstag 300 Zuschauer in der Werner-Jaeger-Halle begeisterte. In seinem Programm "Grün vor Neid" witzelte er, kitzelte er noch die letzten Lacher heraus, stichelte und stocherte in den Auswüchsen der Politik herum.

War das wirklich ein in Schwaben aufgewachsener Oberfranke, der in Hamburg lebt, der da schneller redete, als man zuhören kann? Oder war das der wiedergeborene französische Starkomiker Louis de Funès, der mit den Armen fuchtelte, der turnte und tanzte und zornig zappelte?

Der kleine Künstler im hellen Nadelstreif erwies sich als grandioses Großmaul, das scheinbar ohne Luft zu holen schwadronierte und schwätzte, so unsagbar urkomisch, dass das Publikum ebenfalls vor Kichern aus der Puste kam. "Wer kein Englisch kann, versteht kein Deutsch", spottete Schroth über die Anglizismen-Manie.

Neid sei die Antriebsfeder aller unsinnigen Umtriebe. So parodierte er tratschende Transusen als schnippische Schnepfen im Strandcafé, die neidvoll geifernd sich ereiferten über Schicke und Schöne, die er, natürlich, ebenfalls durch den Kakao zog. Schroth hielt dem maßlosen Machtstreben der Neureichen die verzweifelten Versuche der zu kurz Gekommenen entgegen: "Schwarzarbeit ist das Liechtenstein des kleinen Mannes."

Sarkastisch sein Seitenhieb, Debatten um Pendlerpauschalen verstellten den Blick für das Leid der Armen. Der 58-jährige Schnellredner Schroth - ein fitter Fan der 50er-Jahre: "Da wurde geredet, ohne SMS, einfach so!"

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