Lobberich: Poetische Bilder und Objekte

In der Werner-Jaeger-Halle sind Werke von 34Künstlern zu sehen. Inspiriert wurden diese von Gedichten.

Lobberich. Es ist eine ungewöhnliche Ausstellung, die noch bis zum 21. Februar in der Werner-Jaeger-Halle zu sehen ist: 34 Künstler - acht aus Nettetal, die übrigen aus den Niederlanden- haben sich von jeweils einem Gedicht inspirieren lassen. Geboten wird eine überwältigende Fülle an Gestaltungsformen. Einziger Wermutstropfen: Die meisten Gedichte sind in Niederländisch geschrieben.

"Ach, der Mond, der lacht..." Zu dem Gedicht von Sef Gielen hat Gerrie Laudy eine Textilarbeit geschaffen- eine romantische Märchenwelt, die zum Teil aus feinen Stickereien besteht. Zu sehen ist unter anderem ein Wolf, der den Mond anheult und eine junge Frau, deren Gesicht durch den Mond beleuchtet wird. Damit das Werk nicht allzu süßlich wirkt, hat die Künstlerin eine Krähe fast in Originalgröße geschaffen: Sie steht für die Zukunft, indem sie Fleischreste frisst und somit mit der Vergangenheit aufräumt.

Erhard Wingels (Lobberich) hat sich von dem Gedicht "Abspülen" von Jolanda Gerritsen inspirieren lassen. Dabei sind vier am PC bearbeitete Fotos entstanden. Wassertropfen auf der Haut wirken wie hellblaue Edelsteine, die ursprünglichen Motive sind kaum zu erkennen.

Marianna Kalkhof (Lobberich) hat das Gedicht "Hier steh’ ich" von Arlete Ricken als Grundlage für ihre Stele mit vier beleuchteten Objektkästen genommen. Druck, Malerei und Objekte gehen bei ihr eine Verbindung ein. Im Mittelpunkt steht- wie auf einer Bühne - der Mensch: Mal stolz und aufrecht, mal arg gebeugt.

Brigitte Minten-Rathner (Lobberich) schuf eine rund zwei Meter hohe Skulptur aus Schafwolle und Draht. Sie verkörpert damit den erdverbundenen Indianer aus dem Gedicht von Marjan Schuman.

Was wohl die Lyriker zu den Bildern gesagt haben? In einem Fall ist die Reaktion überliefert: "Das Bild passt genau zu meinem Gedicht", lautete das Urteil von Riet Goossen über das Werk von Salvatore Minten (Lobberich). Swingende Musik hatte er mit Ölfarbe auf Baumwolle, collagiert mit Heu und Baumrinde, sichtbar gemacht.

Wolfgang Linneweber (Kaldenkirchen) dichtete "Total Oraal" auf Niederländisch. Els Winter setzte den Text im Stil der Pop-Art um. Das Besondere: Die zwei sich berührenden Münder, von der Seite dargestellt, ergeben einen "Kussmund" und symbolisieren damit perfekte Harmonie.

Harmonisch soll es auch zwischen den Nettetaler und den niederländischen Künstlerin weitergehen. Geplant ist eine gemeinsame Aktion anlässlich der nächsten Nettetaler Kunstszene.

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