Kempen. Schlechte Kappes-Ernte in Kempen

Kempen. · Die lange Trockenheit führt auch bei Rot- und Weißkohl zu einem massiven Rückgang.

Die Kappes-Ernte auf den Kempener Feldern läuft. Doch der Ertrag ist nicht so hoch wie noch im Jahr zuvor.

Die Kappes-Ernte auf den Kempener Feldern läuft. Doch der Ertrag ist nicht so hoch wie noch im Jahr zuvor.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Gemeinhin heißt es ja, dass Bauern sehr oft übers Wetter klagen. In diesem Jahr scheint das aber sogar ihren Kritikern durchaus gerechtfertigt. Die Hitze und die monatelange Trockenheit haben schon große Teile der Ernte im Sommer vernichtet. Beim Kohl sieht es nun ebenfalls schlecht aus. Der Kempener Ortslandwirt Peter Josef Coenen ist dieser Tage mit dem Traktor auf dem Acker unterwegs – und dabei recht ernüchtert: „Beim Weißkohl haben wir bis zu 15 Prozent weniger Ertrag, beim Rotkohl sogar 30 Prozent.“

Auch Kohlmotten und Raupen machten den Pflanzen zu schaffen

Eigentlich habe er im September auf Niederschlag gehofft, sagt Coenen. Doch der blieb wie in den Vormonaten aus, sodass auch die Bilanz beim „Kempener Kappes“ schlecht ausfällt. Coenen und seine Kollegen versuchten, mit ungewöhnlich langer Bewässerung noch das Schlimmste zu verhindern. Die Beregnungsanlagen stehen sogar an den Herbsttagen auf dem Feld. „Wir haben doppelt so oft beregnet wie üblich, sieben oder acht Mal“, sagt Coenen. Ausgereicht hat wohl auch das nicht. „So ein Jahr wie dieses habe ich noch nie erlebt“, kommentiert Coenen. Und das will etwas heißen: Der 59-Jährige ist lange im Geschäft. Nur aus Erzählungen von seinem Vater kenne er vergleichbare Situationen – wenn überhaupt.

Sollte es nun doch noch etwas mehr regnen, bringt das auch nicht mehr viel, stellt Coenen etwas resigniert fest. Die Rotkohlernte zieht sich zwar bis in den Dezember, aber die Pflanzen haben kaum noch Entwicklungspotenzial. „Die Tage werden kürzer, die Vegetation des Kohls ist vorbei“, erklärt Coenen. Neben der Trockenheit hatten die Bauern sogar noch mit einem weiteren Unheil zu kämpfen: Einen Kohlmotten- und Raupenbefall musste das Gemüse ebenfalls überstehen.

Zumindest ist Coenen mit der Qualität der Kohlköpfe, die überlebt haben, zufrieden. Und für das nächste Jahr? Stellen die Landwirte sich auf weitere Extremsituationen ein? „Jedes Jahr ist anders“, sagt Coenen. Erst mal hofft er auf mehr Regen in 2019. Aber natürlich werde man beachten, welche Sorten besonders widerstandsfähig waren.

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