Landesgartenschau Freude über Start der Gartenschau

Kempen/Kamp-Lintfort · Die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort hat nach Corona-bedingter Verzögerung ihre Tore geöffnet. Zwei Kempenerinnen freuen sich besonders darüber.

 Die Landesgartenschau ist mit dreiwöchiger Verspätung am 5. Mai eröffnet worden.

Die Landesgartenschau ist mit dreiwöchiger Verspätung am 5. Mai eröffnet worden.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

In der vergangenen Woche hat die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort nach Corona-bedingter Verzögerung ihre Tore geöffnet. Und es gibt zwei Kempenerinnen, die sich darüber besonders freuen.

Zum einen ist es Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau NRW. Ihr Verband ist gleich mit zwei Ausstellungsbeiträgen dort vertreten. Baumschulen und Friedhofsgärtner zeigen die Vielfältigkeit der Pflanzen mit unterschiedlichen Gestaltungsideen. Zum anderen ist es Judith Dohmen-Mick, die zum Team der Landesgartenschau gehört und sich dort um die Bereiche Marketing und Ausstellungsorganisation kümmert.

Parklandschaft vor
Industriekulisse

Unter „strikter Berücksichtigung der Erlasslage“ konnte das Gelände eröffnet werden. Durch die Architektur des Geländes lassen sich Abstandsregelungen problemlos einhalten. „Unsere Besucher sind auch sehr diszipliniert“, hat Judith Dohmen-Mick festgestellt. Die Gäste würden sich an die Abstandsregeln halten. Das Abstandhalten entschleunige auch ein wenig – und das kann beim Besuch der Ausstellung ja durchaus auch positiv gesehen werden.

Die Größe des Gesamtareals beträgt 40 Hektar. Die offene Parklandschaft mit den zentralen Ausstellerbereichen vor der denkmalgeschützten Industriekulisse im Zechenpark hat eine Größe von 25 Hektar. Hinzu kommen noch fünf Hektar historische Gartenanlage mit barockem Terrassengarten und den Paradiesgärten unterhalb von Kloster Kamp. Dazu gibt es einen circa 2,7 Kilometer langen Wandelweg entlang des Wasserlaufs der Großen Goorley, der die beiden Bereiche verbindet.

In geschlossenen Räumen, wie der Blumenhalle, gelten Zutrittsbeschränkungen und Maskenpflicht. Eine Einbahnstraßenregelung führt die Gäste durch bestimmte Geländebereiche. Da sich die Abstandsregelungen im Aufzug des Turms nicht einhalten lassen, ist dieser zunächst gesperrt. Der ebenfalls zum Start gesperrte Spielplatz konnte mittlerweile aber für die kleinen Besucher geöffnet werden.

Anstelle des geplanten gastronomischen Angebots gab es zum Start einen „To-Go“-Betrieb mit Getränken und Snacks. Man hofft nach den Lockerungen für die Gastronomie auch die Außenterrasse bald freigeben zu können.

Kempenerin betreut
die Aussteller

Die gelernte Landschaftsplanerin Judith Dohmen-Mick ist seit dem Jahr 2000 bei den Landesgartenschauen dabei. Damals war sie in die Vorbereitungen der dezentralen Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens, der Schau der Europäischen Gartenregion EUROGA 2002plus mit dem Zentrum Schloss Dyck, involviert. Und sie ist dabei geblieben. Für Kamp-Lintfort hat sie sich unter anderem um die Aussteller bemüht. Diese Aussteller würden ein immenses Engagement zeigen, sagt die Kempenerin. Neben Baumschulen, Landschafts- und Friedhofsgärtnern, Landwirtschaft und Kleingärtnern zeigen sich auch Organisationen, die man zunächst nicht vermuten würde. So haben zum Beispiel Kirchen und Moscheevereine aus Kamp-Lintfort gemeinsam einen „Garten Eden“ mit christlichen, islamischen und jüdischen Elementen gestaltet. Ein „Weltgarten“ widmet sich den Themen „Globale Nachhaltigkeit“ und „Fairer Handel“. Die Hochschule Rhein-Waal lädt im Green FabLab zum Experimentieren, Entdecken, Basteln ein. Neben den Parks und Blumenschauen wird es bis Oktober viele kleinere und größere Projekte geben.

Gärten als Rückzugsort
für Entspannung

„Alle haben sich so gefreut, dass es nun endlich losgeht“, sagt Eva Kähler-Theuerkauf. Die Kollegen hätten ganze Arbeit geleistet. Gärten seien – gerade in diesen bewegten Zeiten – wichtige Rückzugsorte für Erholung und Entspannung. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass nun die Landesgartenschau eröffnet worden ist und die Besucher sich an den Pflanzen erfreuen können. Und vielleicht die eine oder andere Pflanzidee für zu Hause mitnehmen“, so Eva Kähler-Theuerkauf. Die Pflanzenvielfalt sei wunderschön, „aber für viele Menschen auch eine Herausforderung. Deshalb haben wir Wert darauf gelegt, dass eine Fachberatung vor Ort gewährleistet ist“, sagt sie für ihren Landesverbande Gartenbau NRW.

In den inszenierten Vorgärten zeigen Duftpflanzen, immergrüne Stauden, kombiniert mit Kugel-, Säulen-, oder kleinkronigen Bäumen die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten. Der Beitrag startet am Eingang mit einer modernen Gestaltung in Grün mit wenig Blütenpflanzen. Kombiniert werden Stechpalme, Kugelahorn, Kletterhortensie mit Japan Berggras, Gamander, Engelsüß und Lilientraube. Aufgegriffen wird das Thema insektenfreundlicher Garten mit Zierapfel, Holunder, Felsenbirne, Sonnenbraut, Taglilie und Mädchenauge.

Die friedhofsgärtnerische Ausstellung zeigt Grabgestaltung von Urnen- und Wahlgräbern, die individuell gestaltet wurden. Aber auch Beispiele für Urnengemeinschaftsgräber und einen Memoriam-Garten wurden angelegt. Viele Bänke laden zu einer Pause ein.

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