Kunstrasen: Mitglieder des SV Thomasstadt kritisieren Finanzierung
Der Sportausschuss gibt grünes Licht für die Pläne. Der Verein muss den Eigenanteil bis zum 21. November aufbringen.
Kempen. Die Besucherplätze des Ratssaals waren beim Sportausschuss gut gefüllt. Rund 50 Zuhörer waren gekommen, darunter erwachsene und jugendliche Mitglieder des SV Thomasstadt. Denn die Entscheidung über den Kunstrasenplatz für ihren Verein am Sportzentrum, Berliner Allee, stand an. In der politischen Beratung hatten die meisten Fraktionen — abgesehen von der FDP — bereits ihre Zustimmung signalisiert, dass die Stadt in diesem Jahr 300 000 Euro und im kommenden Jahr noch einmal 170 000 Euro bereithält.
Im Vorfeld des Tagesordnungspunktes am Dienstagabend hatten die Politiker entschieden, nach den Beratungen noch Fragen zuzulassen — was sonst eher unüblich ist. Einige Bürger nutzten die Möglichkeit und deren Ungeduld wurde deutlich. „Seit Dezember kann kein Training stattfinden“, sagte ein Jugendtrainer. „Wie lange muss ich meinen Enkel noch nach Lobberich fahren?“, fragte ein Großvater.
Man werde anfangen zu bauen, wenn die Finanzierung steht, sagte der Beigeordnete Michael Klee. Jetzt habe der Verein bis zum 21. November die Möglichkeit auf die Suche nach Sponsoren zu gehen, um den Eigenanteil von 150 000 Euro aufzubringen (die WZ berichtete). Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Michael Smeets (CDU) nannte ein Beispiel: „Der Sportplatz muss ja nicht ,Berliner Allee’ heißen.“ Vielleicht finde sich ein Sponsor als Namensgeber.
Die Politik hatte zuvor signalisiert, dass es früher losgehen könnte, wenn der SV das nötige Geld früher zusammenhat. „Wenn alles steht, könnten wir uns zu einer Sondersitzung treffen, damit schon früher gebaut werden kann“, so Heike Höltken (CDU). Hoffnungen, dass der Kunstrasenplatz schon in diesem Jahr fertig werden könnte, erteilte Klee allerdings eine Absage. Schließlich stünden 170 000 Euro erst im Haushaltsplan 2014. Mit einem halben Jahr Bauzeit müsse man schon rechnen, erklärte Klee.
„Was zahlen die anderen Sportvereine, die den Kunstrasenplatz nutzen wollen, zahlen?“, fragte ein Zuhörer und signalisierte damit deutlich seine Unzufriedenheit. Hintergrund: In der Vergangenheit hatte die Verwaltung betont, dass auch TuS St. Hubert und VfL Tönisberg bei Engpässen die städtische Anlage in Kempen nutzen dürfen. Klee betonte, dass der Eigenanteil des SV Thomasstadt immer Bedingung für den Bau gewesen sei. Dieser sei nicht ungewöhnlich oder unfair. Inwieweit der SV andere Vereine für die Finanzierung ins Boot hole, sei Sache des Vereins.