Künstler beleben die Ellenstraße

Am Samstag eröffnete das Kunstzentrum in der Altstadt.

Künstler beleben die Ellenstraße
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Direkt vor dem neu eingerichteten Kunstzentrum weckte am Samstag auf der Ellenstraße ein Plakat das Interesse vieler Passanten: „So fing alles an“ stand dort in großen Buchstaben geschrieben. Darunter Fotos von herausgerissen Wänden und Farbtöpfen; die Bildunterschriften reichten von „Was für ein Durcheinander“ bis „Es wird immer farbiger“. „Die Vorbereitungszeit war sehr anstrengend“, waren sich die Künstler Wilhelm-Josef Heinen und Melanie Müller einig. „Doch umso glücklicher sind wir jetzt, da alles fertig geworden ist.“

Am Samstagnachmittag standen die Türen der neuen Ateliers zum ersten Mal offen. Zahlreiche Besucher verschafften sich einen ersten Eindruck von den renovierten Räumen. Zehn Künstler stellen nun in vier leerstehenden Ladenlokalen an der Ellenstraße und in der Von-Broich-Passage aus. Ihre Kunstformen reichen von Malerei über Fotografie bis hin zu Knopf-Schmuck-Design. In zwei Lokalen werden Antiquitäten angeboten.

„Diese Vielfalt ist schon beeindruckend“, sagten Seda und Seyhan Alkan vom Restaurant „Ela“, bei der Eröffnung. „Außerdem freut es uns für die Ellenstraße. Sie ist durch das Kunstzentrum gleich viel belebter.“

Wieder Leben in die Straße zu bringen — das war auch das Ziel von Wilhelm-Josef „Wijo“ Heinen. Im Rahmen des diesjährigen „Maifestes“zeigte er erstmals Kunstwerke in den Ladenlokalen. Danach tat er sich mit den anderen Künstlern zusammen und verwirklichte die Idee eines Kunstzentrums.

Im Gegensatz zu einer typischen Galerie wird nicht nur ausgestellt, sondern auch gemalt und produziert. Besucher können sich so selbst ein Bild von der Arbeit machen. „Die Leute sollen einfach keine Angst haben, dass sie zwingend etwas kaufen müssen“, erklärte Heinen. „Vielmehr stellen die neuen Einrichtungen eine Gelegenheit dar, mit uns ins Gespräch zu kommen.“

Tatkräftige Hilfe erhielten die Künstler auch von Freunden: Bernd Abel griff Künstlerin Mirabel Bienenfeld unter die Arme und fertigte Zettel mit Erklärungen zu Porzellan, Sesseln oder einem barocken Refektoriumstisch an. Abel: „Da habe ich gerne geholfen, schließlich handelt es sich um besondere Prunkstücke. Das Kunstzentrum ist ein guter Ansatz, sie den Leuten näher zu bringen.“

Die künftigen Öffnungszeiten der Ateliers stehen noch nicht fest. Aber im „Atelier 1“ ist Wilhelm-Josef Heinen unter der Woche täglich ab 11 Uhr anzutreffen.

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