"Kuba" auf der Kippe

Die Gerüchte um die Schließung des Kempener Kulturbahnhofes stimmen nicht. Wirt Frank Tophoven kämpft aber mit massiven Problemen.

Kempen. Ein Gerücht geistert seit kurzem durch die Kempener Kneipen-Szene: Der Kulturbahnhof (Kuba) muss schließen. „Das kann ich so nicht bestätigen“, sagte Wirt Frank „Bomber“ Tophoven gestern auf Anfrage der WZ. Allerdings habe er derzeit verschiedene neue Konzepte für die Gaststätte im Bahnhofsgebäude im Kopf.

„Fest steht, dass die Lage für mich immer schwieriger wird“, so der 47-Jährige. Schuld seien das veränderte Ausgehverhalten der Jugendlichen und „vor allem“ die neue Gesetzgebung in Sachen Rauchverbot. „Wenn es demnächst dann ein komplettes Verbot gibt, wird die Situation noch schwieriger.“ Die Pläne der Politik seien eine Katastrophe für die Wirte.

Einen Raucherclub gibt es schon jetzt nicht mehr im Kuba. Tophoven sei vom Ordnungsamt kontrolliert worden und muss jetzt auf die Raucher in der Kneipe verzichten. Ein Schreiben der Stadt, das neben dem Eingang im Schaukasten hängt, weist darauf hin. Dort hängt auch ein Schild, dass der „Raucherclub Kulturbahnhof“ ab 23. Juli geschlossen ist (Foto: Lübke). „Das heißt aber nicht, dass die ganze Kneipe dicht macht“, sagt „Bomber“. Ab dem 23. Juli werde er bis zum 10. August schließen — für seine jährlichen Renovierungsarbeiten.

„Was danach passiert, ist offen“, sagt der Kuba-Pächter. Er habe zwar noch einen Vertrag für die nächsten fünf Jahre mit Inhaber Heckmann. „Es gibt aber die Möglichkeit, dass ich auch untervermieten kann“, so Tophoven. Dafür gebe es Interessenten, Details müsse er aber noch mit der Familie Heckmann klären.

Marc Heckmann, Inhaber der gleichnamigen Baufirma, weiß noch nichts von solchen Gedankenspielen: „An uns ist Herr Tophoven noch nicht herangetreten. Seine Frau hat uns nur mitgeteilt, dass die Gerüchte um die Schließung nicht stimmen.“

Zurück zu Frank Tophoven: Der führt die Probleme seines Lokals auch auf das Verhalten der Stadt Kempen zurück. Nach dem Umbau des Bahnhofes 2002 sei mit der Verwaltung vereinbart worden, dass auch städtische Kultur-Veranstaltungen — vor allem für Jugendliche — in der Wartehalle zwischen Kuba und Kiosk stattfinden sollen.

Den Raum kann Tophoven bei Partys und Konzerten zusätzlich nutzen. Dafür sei auch extra eine teure Lüftungsanlage eingebaut worden. „Diese Veranstaltungs-Idee ist inzwischen völlig eingeschlafen“, sagt der Wirt. „Für den Erhalt dieser Kultur-Einrichtung für die Jugend tut die Stadt nichts.“

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