Kinderbetreuung in Kempen Werden die Kita-Gebühren im Sommer steigen?

Kempen. · Im Ausschuss gab es keine Mehrheit für höhere Beiträge, aber Kritik an Notgruppen und fehlendem Personal.

 Für jedes angemeldete Kind soll es zum Sommer einen Platz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter geben. 

Für jedes angemeldete Kind soll es zum Sommer einen Platz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter geben. 

Foto: dpa/Daniel Naupold

Ob die Elternbeiträge für Kindertagesstätte (Kita), Tagepflege und Offene Ganztagsschule (OGS) im nächsten Jahr steigen, dafür gab es im Jugendhilfeausschuss am Montagabend noch keine Mehrheit. Denn mit der aktuellen Situation der Kinderbetreuung sind nicht alle Fraktionen zufrieden – besonders von der Grünen-Fraktion gab es scharfe Kritik. Und auch von Eltern. Eine Elternvertreterin der Kita Mullewapp war zum Ausschuss gekommen, um Politik und Verwaltung auf fehlendes Personal in ihrer Einrichtung hinzuweisen. Als „sehr dramatisch“ schilderte sie die Situation. Die Erzieher seien überlastet. Der Krankenstand sei hoch. Mullewapp bietet Öffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr. Die Erzieher arbeiten im Schichtbetrieb. Seit Anfang diesen Kindergartenjahres gibt es dort auch noch eine Notgruppe, um den gestiegenen Bedarf an Betreuungsplätzen decken zu können. Nun sei auch noch eine Fachkraft für die Notgruppe abgezogen worden, die im Campus angeboten wird. Das verärgert die Eltern, die bereits Einbußen bei der Qualität der Betreuung feststellen.

Der Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung ist ein Sorgenthema des Dezernenten Michael Klee (die WZ berichtete). Er machte der Mutter auch keine Hoffnung, dass sich die Situation in Kürze elementar verbessern werde.

Auch vor dem Hintergrund der schlechten personellen Ausstattung der städtischen Kitas und der Unterbringung in Provisorien und Notgruppen sprach sich Monika Schütz-Madré (Grüne) gegen höhere Elternbeträge um drei Prozent aus. Die SPD, die für freie Bildung plädiert, stimmte ebenfalls dagegen. Der Ausschussvorsitzende Gerd Wilhelm Stückemann (CDU) erinnerte an die kostspieligen Maßnahmen, die man für neues Inventar und Personal bereits angestoßen habe. „Dem städtischen Haushalt geht es nicht so schlecht, dass wir auf eine dreiprozentige Erhöhung angewiesen sind“, entgegnete Schütz-Madré. Mit jeweils fünf Ja- und Nein-Stimmen bei vier Enthaltungen kam es im Jugendhilfeausschuss zum Gleichstand. Beraten wird nun im Haupt- und Finanzausschuss am 26. Februar, entschieden wird im Rat am 12. März. Dann könnten die Mehrheitsverhältnisse anders aussehen.

CDU und Grüne wollen die Beitragssatzung prüfen lassen, um Familien mit geringerem Einkommen zu entlasten. So soll die Verwaltung prüfen, wie viel es kostet, wenn man Beiträge erst ab einem Jahreseinkommen von 30 000 Euro erhebt. Die Grünen fordern dagegen die unteren fünf Stufen zu prüfen und dafür weitere Stufen bei den höheren Einkommen anzusetzen.

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