Kreis Viersen/Krefeld: „Institutionelle Schutzkonzepte“ gegen Missbrauch : Missbrauch: Konzept zur Prävention
Kreis Viersen/Krefeld Das Bistum Aachen schult und bildet ehrenamtliche und festangestellte Mitarbeiter aus, um bei Verdacht oder im Falle von sexueller Gewalt agieren zu können. Und es gibt zwei Ansprechpartner.
„Wir sind mit unseren Schulungen und Maßnahmen zum Thema sexualisierte Gewalt gut unterwegs“, sagt Gabi Rinass-Goertz, Fachbereichsleiterin und stellvertretende Leiterin des Katholischen Forums Krefeld-Viersen. Ehrenamtliche und festangestellte Mitarbeiter von kirchlichen Institutionen wie Kitas und Schulen und auch diejenigen, die mit Kindern und Jugendlichen in den Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) im Bistum Aachen arbeiten, werden dabei zum Thema Missbrauch, sexuelle Gewalt sensibilisiert.
Sexuelle Gewalt kann
auch verbal stattfinden
Laut Homepage des Bistums Aachen umfasst der „Begriff sexualisierte Gewalt neben strafbaren, sexual-bezogenen Handlungen auch sonstige sexuelle Übergriffe sowie Grenzverletzungen. Sie betreffen alle Verhaltens- und Umgangsweisen mit sexuellem Bezug, die gegenüber Einwilligungs-unfähigen oder mit vermeintlicher Einwilligung, ohne Einwilligung oder gegen den ausdrücklichen Willen der schutz- oder hilfebedürftigen Personen erfolgen. Dies umfasst auch alle Handlungen zur Vorbereitung, Durchführung und Geheimhaltung sexualisierter Gewalt“.
Die Schulungen und weiteren Fortbildungen würden durch Beratungsstellen mit langjähriger Erfahrung in diesen Bereich durchgeführt. Wie beispielsweise „Zornröschen“ aus Mönchengladbach. Mittlerweile fragten auch freie Träger nach, ob sie ebenfalls teilnehmen könnten. Strukturell sei viel passiert und vieles auf dem Weg, so Rinass-Goertz. Beispielsweise mit den „Institutionellen Schutzkonzepten“, die alle Einrichtungen bis Ende 2018 einreichen mussten. Darunter verstehe man die „gebündelten Bemühungen eines Trägers um die Prävention gegen sexualisierte Gewalt“. „Es geht darum, dunkle Ecken zu finden, wo Täter aktiv werden können. Das ist nicht nur räumlich, sondern auch personell zu verstehen. Thema sind Strategien von Täterinnen und Tätern. Oder die Klärung der Frage, wie gehe ich mit Nähe und Distanz um? An wen wende ich mich, wenn ein Kind oder Jugendlicher von außen bedroht wird?“, nennt die Fachbereichsleiterin einige Punkte. Aber auch der Umgang mit anderen oder die Sprache spielten eine Rolle.