Kreis Viersen: Bäcker und Kunden sehen keinen Sinn in Bon-Pflicht : „Bons bleiben auf der Theke liegen“
Kreis Viersen. Kaum ein Bäckereikunde nimmt seinen Kassenzettel mit. Ausgedruckt werden muss er seit Anfang des Jahres trotzdem. Das sorgt für Unverständnis.
Die meisten umweltbewussten Menschen versuchen, Papier zu sparen. Bäcker dürfen dies nicht oder nur bedingt. Denn bekanntlich müssen sie seit dem 1. Januar 2020 Kassenbons ausstellen. Egal, ob der Kunde ein Brötchen oder zehn Torten kauft. Die Kritik, die schon vor der Einführung der Bonpflicht bestand – durch die Betrug verhindert werden soll – reißt nicht ab. Und zwar nicht nur bei Unternehmen und dem Handelsverband Deutschland (HDE), sondern auch bei den Bäckereien vor Ort.
„Wir legen die Kassenzettel auf die Theke und etwa ein Kunde von 50 nimmt ihn mit“, sagt Elke Weidenfeld von der gleichnamigen Bäckerei an der Judenstraße 21 in Kempen. Viele Kunden kauften nur ein bis zwei kleine Sachen, oft mit einem Wert unter einem Euro. „Was für ein Quatsch“, bekäme sie häufig von den Kunden zu hören.
Thermopapier nicht
gut für die Umwelt
Ähnlich reagierten auch die Kunden, die in einer Filialen von Oomen, unter anderem in Vorst, Kempen und Anrath besuchen. Manfred Oomen sieht keinen Sinn in der Bonpflicht. Denn mit den üblichen elektronischen Kassen ließe sich jede Buchung nachverfolgen. Wenn jemand unbedingt betrügen wolle, werde er das wohl auch in Zukunft können, nimmt er an.