Kreis- und Stadtbücherei in Kempen: Acht Millionen Bücher ausgeliehen
Seit 30 Jahren gibt es im Kreis Viersen eine Bücherei, seit 1986 ist sie an der Burgstraße beheimatet.
Kempen. In 30 Jahren wurden in der Kreis- und Stadtbücherei mehr als acht Millionen Bücher und drei Millionen Medien wie Ton- und Videokassetten, CDs, DVDs und Computerspiele ausgeliehen. "In der Zeit haben wir rund 32000Bücherei-Ausweise ausgestellt", sagt Sigrid Meyer-Süsterhenn, seit acht Jahren Leiterin der Kreisbücherei. Kurz bevor diese in die Hände der Stadt Kempen übergeht, wurde gestern Bilanz gezogen.
Die Renner unter den ausgeliehenen Büchern sind die deutschen Klassiker von Goethe bis Schiller. Wartelisten gab es bei den Harry-Potter-Bänden. "1,5 Millionen Euro investierte der Kreis in Bücher und Neue Medien", sagt Kulturdezernent Leo Peters.
"Mitte der 60er-Jahre kam der Gedanke auf, dass eine ausgewogene Literaturversorgung nur durch eine mobile Bücherei möglich sei", so Peters. Und so wurde von Lothar Pfau, der im Oktober 1970 der erste Leiter der Kreisbibliothek wurde, ein Konzept entwickelt. Der erste Bücherbus nahm 1971 seine Fahrt auf.
"Er hatte neun Haltepunkte in Kempen, Nettetal, Tönisvorst und Willich", sagt Meyer-Süsterhenn. Verwaltung und Magazin der Bücherei befanden sich in Unterweiden. Das Angebot kam gut an, vier Jahre später stoppte ein zweiter Bus in Niederkrüchten, Grefrath, Schwalmtal und Brüggen. Damit war die Versorgung aller Städte und Gemeinden im Kreis Viersen gewährleistet.
1986 entstand die Kreis- und Stadtbücherei Kempen an der Burgstraße durch die Fusion der bestehenden Einrichtungen. Der Bücherbus blieb. Im Laufe der Jahre erweiterte die Bücherei ihr Angebot kontinuierlich: 1990 hielten die ersten Tonkassetten und Videos Einzug. Heute haben DVDs, CDs und Computerspiele einen Anteil von 15 Prozent am Bestand.
"Für uns war es immer wichtig, gerade Kinder an das Lesen heranzuführen", berichtet Meyer-Süsterhenn. Deshalb gab es auch in den vergangenen Jahren ein vielfältiges Aktionsprogramm für große und kleine Leser.
2004 erweiterte das Medienzentrum das Angebot der Bibliothek. Zwei Jahre später kündigten Tönisvorst und Grefrath den Bücherbus. Im vergangenen Jahr wurde das Ende der Trägerschaft des Kreises Viersen beschlossen.
