Kostbares aus Gold, Glas und Papier

29 Kunsthandwerker präsentierten hochwertige Produkte in einem tollen Ambiente.

Kostbares aus Gold, Glas und Papier
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Die Filzerin Petra Rieke aus Mönchengladbach schwärmte: „Das ist ein Ambiente hier, das man sonst so nirgendwo anders hat.“ Sie war am Wochenende eine von 29 Kunsthandwerkern, die ihre Arbeiten im Kramer-Museum anboten. Organisatorin Doris Morawietz hatte darauf geachtet, dass jeder einen angemessenen Platz bekam. So hatten die Vergolder Christiane Becker und Patrick Hagen ihren Stand vor dem goldverzierten Altar in der Paterskirche zugewiesen bekommen.

Kostbares aus Gold, Glas und Papier
Foto: Kurt Lübke

Marlies Birk aus Grefrath hatte einige Meter entfernt ihre zum Teil kunstvoll verzierten Kerzen im Angebot. Das ansprechende Ambiente und die Dinge, die dort angeboten wurden, waren auf einem Niveau. Das wissen die Besucher zu schätzen — kein Wunder, dass der Markt von Beginn an gut besucht war. Mit Lob und Anerkennung wurde nicht gespart: „Wunderschön“, „sehr gelungen“: Das bekam Thomas Leenen aus Straelen immer wieder zu hören. Da auch der Preis stimmte, entwickelten sich seine Kleinskulpturen zu Bestsellern.

Kostbares aus Gold, Glas und Papier
Foto: Kurt Lübke

Direkt daneben schien der Frühling ausgebrochen zu sein: Sabine und Harald Lucas aus Krefeld hatten Glasarbeiten in bunten Farben mitgebracht. Ein besonders schönes Exemplar: Die mannshohe „Pusteblume“ aus handgewickelten Glasspiralen. Selbstverständlich gab es Kostbarkeiten aus Gold und Silber, aber auch schlichtes Papier diente als Material für kleine gelungene Kunstwerke: Günter Winkelmann aus Krefeld verblüffte mit seiner komplexen Architektur-Origami. Und Karin Fahnenbruch aus Oberhausen beeindruckte mit ihren Skulpturen und ihrem Modeschmuck, der zu großen Teilen ebenfalls aus Papier besteht.

Aus Porzellan sind die Köpfe, die die Krefelderin Eva Küsters für alte Puppen herstellt. Einige ihrer Exemplare machten es sich auf einem Biedermeier-Sofa gemütlich. Sie zeigte unter anderem einen beweglichen Puppenkörper aus Leder: „Ich gehe davon aus, dass der etwas über 100 Jahre alt ist.“

Mit Antiquitäten kennen sich auch Oliver Stahlmann und Matthias Sandmann aus: Stahlmann demonstrierte, wie ein Ölgemälde wieder im ursprünglichen Glanz erstrahlen kann, Sandmann legte Hand an einen über 250 Jahre alten Stuhl, der ihm zur Restaurierung anvertraut worden war.

Giltraud und Johannes Kirchenbüchler waren mit ihrer fragilen Fracht aus Siegen angereist: Sie hatten unzählige Eier ausgeblasen und mit sorbischen Motiven bemalt. Besonders imposant: Das bemalte Straußenei. „Die Motive sind christliche, aber auch weltliche Symbole“, erklärte Giltraud Kirchenbüchler.

Sehr schönes, aber vergängliches Kunsthandwerk: Doris Morawietz weiß, dass es Besucher gibt, die nur wegen der österlichen Gestecke von Diana van Diemen aus Anrath in ihr Museum kommen. Sie wurden auch diesmal fündig. Der Kunsthandwerker-Markt überzeugte mit sehr viel Kreativität und Qualität, das tolle Ambiente kam noch hinzu.

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