Konzert in der Kempener Paterskirche Kempen erlebt sympathischen Auftritt eines begabten Duos

Kempen. · Ludovique sang in der Paterskirche eigene Stücke und gab Fremdkompositionen seine ganz persönliche Note.

 Jan Formannoy (l.) begleitete Ludovique (Luc Devens) an der Gitarre.

Jan Formannoy (l.) begleitete Ludovique (Luc Devens) an der Gitarre.

Foto: Norbert Prümen

„Das sieht ja schon recht voll aus“, stellte Ludovique fest, als er die gut gefüllten Bankreihen der Paterskirche sah. Der niederländische Sänger, mit bürgerlichem Namen Luc Devens, begann sein Konzert mit kräftiger Kopfstimme, die an einen Countertenor denken ließ. Allerdings mit zwei wesentlichen Unterschieden: Hier ging es nicht um historisch korrekte Wiedergabe von Barockmusik, und außerdem waren auch tiefere Stimmlagen zu hören. Souverän ließ Ludovique seine Stimme durch einen Umfang von vier Oktaven wandern. Und was sein Repertoire anbelangt, so kommt es ihm nicht auf stilistisches Festlegen an – da ist er flexibel. Auf der Gitarre begleitete ihn zuverlässig und sensibel Jan Formannoy.

Im Repertoire waren auch
kaum bekannte Stücke

Vor allem, so Ludovique, wolle er Titel aus seinem Album „The Naked Singer“ vorstellen. Wichtig war ihm aber auch, Unbekanntes zu bringen. Deshalb begann er mit „When You Rock Your Guitar“ – der Titel sei „erotisch gemeint“. Das zweite, garantiert neue, hieß „Sunlight“, das sei dagegen von melancholischem Zuschnitt. In der farbig beleuchteten Kirche trug er vor allem eigene Kompositionen vor. Aber auch die Lieder seiner Kollegen reizten ihn. Dabei gehe es ihm aber nicht um Kopien; es reize ihn, die Lieder zu seinen zu machen.

Ein eigenes Lied wie „Ich bin der König“ handelt nicht von Allmachtsfantasien. Im Gegenteil, es befasst sich mit der Labilität von Macht und Einfluss; es warnt vor trügerischer Sicherheit. Das machen die Sätze deutlich, die mit „aber“ beginnen. Der König merkt, dass sein Reich zusammenbrechen wird, seine „Städte fallen schon“.

Der Niederländer Ludovique spricht tadellos Deutsch. Viel Heiterkeit schuf er mit seiner Anmerkung, dass er, wenn es auf der Bühne nicht klappt, absichtlich einen starken niederländischen Akzent einsetzt. Dann, scherzte er, achtet das Publikum nicht mehr auf die Feinheiten, „dann sind wir einfach nur noch süß“. Nötig hatten er und Formannoy es natürlich nicht, von diesem Trick Gebrauch zu machen. -tr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort