Die chinesische Lehre Feng Shui (zu deutsch: „Wind und Wasser“) gilt als Schlüssel für ein erfülltes und harmonisches Leben. Die fünf Elemente Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde stehen im Mittelpunkt der Lehre. Um diesen Einklang geht es bei der Show. „Es ist die asiatische Philosophie der Einheit von Körper, Geist und Seele“, sagt Schoregge, zu dessen Ensemble 30 Artisten gehören.

Traditionell steht beim Chinesischen Staatscircus der Mensch im Mittelpunkt — nicht Tiere oder andere Sensationen. Schoregge: „Wir erzählen Geschichten aus dem Reich der Mitte mittels Akrobatik.“ Deren Tradition ist 2000 Jahre alt und hat einen höheren Stellenwert als das „fahrende Volk“ in Deutschland.

„Wir gehören zu den 50 besten von mehr als 1000 Circusgruppen Chinas. Unsere Artisten haben ein ähnlich hohes Ansehen wie hierzulande ein Fußball-Nationalspieler“, erklärt der Produzent.

Das Erfolgsrezept der Show sei es laut Schoregge, dass diese alltägliche Szenen zeige, mit denen sich jeder identifizieren kann. „Beispielsweise jonglieren einige Ensemblemitglieder mit Tellern“, nennt er ein Beispiel. Kraftvolle männliche Artisten aus Peking bilden den Gegenpart zu ihren zierlichen Kolleginnen aus Süd-China.

Den „Spagat zwischen Orient und Oxident“ bildet die Musik, die der Liedermacher Konstantin Wecker der Show auf den gelenkigen Leib geschrieben hat. „Damit ging für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt Schoregge und outet sich als bekennender Wecker-Fan. Choreografin Sun Quing Quing passte die Bewegungen taktgenau auf die Musik an.

Planung und Vorbereitung der Show umfassen ein ganzes Jahr. So tüfteln Schoregge und Kollegen derzeit am Auftritt für 2014: „Shanghai Nights wird das neue Programm heißen“, macht der Produzent neugierig. Damit feiert der Chinesische Nationalcircus gleichzeitig sein 25-jähriges Bestehen.