Kita „Hoppetosse“: Kleine Hände sind kreativ

Die Künstlerin Barbara Hermann-Lange hat Kinder für Malen, Schraffieren und Co. begeistert.

Kita „Hoppetosse“: Kleine Hände sind kreativ
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Justus hat nicht nur gearbeitet wie ein echter Künstler, er sieht auch aus wie ein Kreativer aus dem Bilderbuch: Zur coolen Brille mit kreisrunden Gläsern trägt das Kempener Kindergarten-Kind ein auffälliges „Ampelmännchen“-Shirt. Das Handgelenk zieren mehrere Freundschaftsbänder. Auch die Wortkargheit passt zum Image. Weitgehend stumm, aber sichtlich stolz steht Justus vor seinen Werken. „Das mit den Fischen hat mir am meisten Spaß gemacht.“ Dieses Bekenntnis lässt er sich dann doch entlocken.

Justus gehört zu den zwölf Teilnehmern eines ganz besonderen Kunstprojekts in der Kindertagesstätte „Hoppetosse, das jetzt mit einer Ausstellung in der Turnhalle zu Ende gegangen ist. Die Kempener Künstlerin Barbara Hermann-Lange hatte seit Mai mit Jungen und Mädchen an der Von-Bodelschwingh-Straße (gegenüber der Deula) gearbeitet. Auf Initiative des Kita-Fördervereins weckte Hermann-Lange an sechs Terminen die Kreativität der Fünfjährigen.

Ganz unterschiedliche Techniken standen auf dem Programm, es wurde unter anderem schraffiert, gestempelt und gemalt. Die Pastellkreide-Fischlein, die Justus so liebt, schwimmen in einem grün-blauen Meer auf Seifenblasen-Wasser-Basis: Mit einem Strohhalm blubberten die Kinder so lange in einem Becher herum, bis der Schaum über den Rand lief — direkt auf die Unterlage aus weißem Papier. Fertig war der Ozean.

Der Kursleiterin ging es vor allem um künstlerische Freiheit. „Ich wollte Spaß vermitteln“, sagt die Künstlerin aus der Kempener Altstadt. Über das Probieren sollten die kleinen Teilnehmer lernen, was aus verschiedenen Materialien alles entstehen kann. So geben aufgeklebte Blätter und Stängel einen wunderbaren Dschungel ab, in dem sich Zebras oder Giraffen — mit Schablonen aufs Papier gebracht — fröhlich tummeln.

Der kleinen Charlotte hat es der Linoldruck angetan, lächelnd zeigt sie auf zwei leuchtend blaue Bilder unter ihrem Namensschild. Auch Selbstporträts sind entstanden — unter erschwerten Bedingungen: Mit verbundenen Augen schuf die „Hoppetosse“-Gruppe mal winzige, mal gewaltige Figuren.

Ein Wermutstropfen für alle Kinder-Kunst-Freunde: Die Ausstellung war nur wenige Stunden zu sehen, denn die kreativen Jungen und Mädchen brannten darauf, ihre Werke mit nach Hause zu nehmen.

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