Kirche will bauen, Gemeinde auch

An der Hinsbecker Straße will die Pfarre eine Erweiterung für Haus Grefrath, Wohnungen für Senioren und Häuser für Familien bauen lassen. In den Einfamilienhäusern sieht die Gemeinde Konkurrenz zu eigenen Projekten.

Kirche will bauen, Gemeinde auch
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Die Kirchengemeinde St. Benedikt würde gerne auf der Ackerfläche an der Ecke Hinsbecker Straße/Im Mayfeld bauen. Die Gemeinde Grefrath ist mit den vorgelegten Planungen aber nicht durchgängig einverstanden. Darum werden die Planungen im Beschlussentwurf der Verwaltung zunächst abgelehnt. Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss berät darüber in seiner Sitzung am Dienstag.

Die Planungen der Kirchengemeinde sehen vor, dass auf dem rund 1,6 Hektar großen Areal ein Erweiterungsbau des Median-Therapiezentrums Haus Grefrath für 20 bis 25 Plätze entsteht. Darüber hinaus würde die Kirchengemeinde gerne entlang der Hinsbecker Straße seniorengerechte Wohnungen bauen. Gegebenenfalls würde eine kirchennahe Einrichtung die Betreuung der Bewohner sowie die Wohnungsverwaltung übernehmen.

Die verbleibende Fläche sollte dann in Grundstücke ab 250 Quadratmetern unterteilt und an Familien verkauft werden. Finanzieren will die Kirchengemeinde das Projekt durch den Verkauf der Grundstücke, Kreditaufnahme, öffentliche Fördermittel und den Einsatz von Eigenmitteln.

Politik und Gemeindeverwaltung hatten im Vorfeld beraten. Dabei seien Bedenken mit Blick auf den Einfamilienhausbereich, in dem etwa 20 Wohneinheiten realisiert werden sollen, aufgekommen. Dann das stelle eine „Konkurrenzsituation mit den gemeindlichen Wohnbauplanungen“ dar — auf der Friedhofserweiterungsfläche an der Schaphauser Straße sollen rund 30 Wohneinheiten entstehen.

Der Vorschlag der Gemeinde ist ein zweigliedriger Bebauungsplan: Die Kirche baut die Erweiterung für Haus Grefrath und den Geschosswohnungsbau an der Hinsbecker Straße. Der Bebauungsplan dafür würde kurzfristig umgesetzt. Der Bebauungsplan für den Bereich der Einfamilienhäuser würde man „zu gegebener Zeit“ in Rechtskraft setzen. Also dann, wenn das andere Baugebiet vermarktet ist.

Am liebsten würde die Gemeinde dann das Areal kaufen und selbst vermarkten. Das hat die Politik nämlich in einem Grundsatzbeschluss von 1997 festgelegt. „Die Gemeinde Grefrath stellt Bebauungspläne für die Schaffung zusätzlichen Wohnraums vorrangig nur noch für die Flächen auf, die sich im Eigentum der Gemeinde befinden.“ Damals wollte man etwas gegen die Belastungen für die Gemeinde durch Bevölkerungswachstum und erheblich steigende Baulandpreise tun.

Der aktuelle Vorschlag sei von der katholischen Kirchengemeinde bislang nicht als kompromissfähig angesehen worden, heißt es in der Vorlage für den Planungsausschuss. Daher schlägt die Verwaltung vor, den Antrag beim derzeitigen Gesprächsstand abzulehnen. Der Ausschuss tagt am Dienstag, 24. April, ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses in Oedt.

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