Kempen Kinderfeuerwehr für Kempen

Die Stadt richtet neben der Jugendabteilung ein Projekt für Kinder ab sieben Jahren ein. Der Nachwuchs soll so an den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr herangeführt werden.

Kempen: Kinderfeuerwehr für Kempen
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Kempen. Die Stadt Kempen soll eine Kinderfeuerwehr bekommen. Die Pläne dazu wurden nun im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Feuerschutz vorgestellt — und diese sind bereits sehr konkret. Kinder ab sieben Jahren sollen mitmachen können. Ein Mitglied der Feuerwehr wird zum Kinderfeuerwehrwart ernannt. Ihm sollen mehrere Betreuer zur Seite stehen, die in die Freiwillige Feuerwehr aufgenommen sind, aber keinen aktiven Feuerwehrdienst leisten müssen. Nach dem derzeitigen Stand werden zunächst voraussichtlich zehn Betreuerinnen zur Verfügung stehen.

Es sollen bis zu 30 Kinder aufgenommen werden. Das kann aufgestockt werden, wenn weitere Betreuungspersonen gewonnen werden können. Ein offizieller Gründungstermin ist auch schon ins Auge gefasst: Es soll der Tag des 40-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr am 24. Juni sein.

Seit dem 1. Januar 2016 gibt es im Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz die Grundlage für die Bildung einer Kinderfeuerwehr. In Nordrhein-Westfalen sind bereits rund 30 solcher Gruppen entstanden. Sie sollen das Thema Feuerwehr in der Gesellschaft noch präsenter machen und ein zusätzliches Instrument zur Nachwuchsgewinnung und -förderung sein.

Auf spielerischem Niveau soll das Thema Feuerwehr den Kindern vermittelt werden, erklärte der Erste Beigeordnete Hans Ferber im Ausschuss. „Wir haben da etwas Interessantes zu bieten und das sollten wir ruhig ins Bewusstsein bringen“, so Ferber, der sich freute, dass man Erzieherinnen für die Aufgabe gewinnen konnte. „Es ist lobenswert, dass wir in Kempen so ein Engagement haben.“ Auch das Thema „ehrenamtliches Engagement“ soll den Kindern in der neuen Gruppe vermittelt werden.

Zwar kann die Kinderfeuerwehr ab sechs Jahren eingerichtet werden, um Konflikte mit der Einschulungsphase zu vermeiden, hat man sich in Kempen aber für sieben Jahre als Eintrittsalter entschieden.

Die Kinderfeuerwehr wird eine Ergänzung zur bereits bestehenden Jugendfeuerwehr sein. Auch dort hat es Änderungen gegeben. Zum 1. Januar wurde das Eintrittsalter von zwölf auf das gesetzliche Mindestalter von zehn Jahren gesenkt. Außerdem soll die Jugendfeuerwehr künftig in zwei Altersgruppen (zehn bis 13 Jahre und 14 bis 17 Jahre) aufgeteilt werden, um die Angebote für die Jugendlichen den je nach Alter unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen zu können.

Das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz sieht eine Kinderfeuerwehr für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr vor. Der Übergang in die Jugendfeuerwehr ab zehn Jahren soll dann möglichst flexibel gestaltet werden können.

Für die Feuerwehrkinder sollen Westen, Baseball-Caps und Arbeitshandschuhen angeschafft werden. Die Betreuer erhalten T-Shirts, Sweatshirts, Fleecejacken sowie Baseball-Caps. Beides dient einem einheitlichen Erscheinungsbild sowie der Bildung eines „Wir-Gefühls“. Außerdem sollen Spiele, Bastelsachen, Trinkbecher und ähnliches gekauft werden. Die Kosten von rund 3000 Euro werden aus dem laufenden Feuerwehretat finanziert.

Für die Jugend- und die Kinderfeuerwehr sollen in einer ehemaligen Dienstwohnung im Feuerwehrgerätehaus St. Hubert Räume hergerichtet werden. Die Politiker im Ausschuss zeigten sich begeistert von der Idee und stimmten zu. Die Entscheidung im Stadtrat dürfte damit Formsache sein.

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