Kinderfest in Kempen: Märchenhafter Buttermarkt

Das Winterwetter lässt Besucher und Veranstalter frösteln, sorgt aber auch für weihnachtliche Stimmung.

Kempen. Im vergangenen Jahr Dauerregen, diesmal Winterwetter wie aus dem Bilderbuch: "Märchenhaftes Kempen" wirkte jetzt besonders weihnachtlich. Trotzdem herrschte keine uneingeschränkte Wohlfühlatmosphäre: Am Samstag war es vielen Kindern ganz einfach zu kalt und am Sonntag ging der Buttermarkt in den Schneemassen unter. Schnell musste eine neue Bühne her, da das Dach der alten der Last des Schnees nicht hätte standhalten können.

"Es ist einfach ein paar Grad zu kalt." Heinz-Josef Brocks, Vorsitzender des Verkehrsvereins, nannte den Grund dafür, dass keine neuen Besucherrekorde aufgestellt werden konnten. Er selbst trug eine Nikolausmütze; Bürgermeister Volker Rübo war unter der Wollmütze kaum zu erkennen.

Besonders sensibel reagierten jedoch die Kinder auf den ungewöhnlichen Kälteeinbruch am Samstag: Er lenkte sie von den märchenhaften Angeboten ab. Nach einer halben Stunde kam häufig der Wunsch auf, nach Hause zu fahren.

Das Jugendblasorchester St. Marien hatte bei rund minus 10 Grad Angst um die wertvollen Instrumente, die bei der Kälte hätten Schaden nehmen können. Die Veranstalter machten sich am Sonntag Sorgen um alle, die auf der Bühne auftreten sollten: "Mehr als drei Zentimeter Schnee hält das Dach nicht aus", sagte Heinz-Josef Brocks. Statt das Bühnenprogramm kurzfristig zu streichen, wurde in Windeseile eine stabilere Konstruktion herbeigeschafft.

Ein Ort, an dem Kinderträume gedeihen können: Der über 100 Jahre alte Zigeunerwagen, mit dem "Fee Faina" vorgefahren war. Sie heißt Marlies Bulters und kommt aus Sonsbeck. Die Fee erzählte Phantasiegeschichten in dem mit plüschigen roten Kinositzen ausgestatteten Wagen. Zum Schluss einer jeden Vorstellung ermunterte sie die Kinder, den feinen Feenstaub wegzupusten, der alle Menschen glücklich mache.

Das Familienforum Kempen-Nord hatte eines von acht Pagodenzelten aufgebaut. Hier war das Thema "Hänsel und Gretel". Die Kinder konnten unter Anleitung ein Knusperhäuschen bauen - und mit nach Hause nehmen. Goldgräberstimmung herrschte im Zelt des Kindergartens Mullewapp. Im Mais waren Schokoladentaler versteckt.

Ihn dürften viele Besucher beneidet haben: Heinz Billen aus Rumeln-Kaldenhausen stand dicht am warmen Schmiedefeuer, ließ die Kinder mitmachen - so entstanden beispielsweise russische Rennschnecken aus Eisen. Als Belohnung gab’s ein abenteuerlich aussehendes Diplom mit Brandrand.

Das Trampeltier war als Fotomodell sehr beliebt. Ob das Tier denn nicht friere? Besitzer Wolfgang Hoffs aus Wankum, als Beduine verkleidet, klärte die Fragenden auf: "Diese Tiere leben in der Wüste Gobi, wo es bis zu minus 30 Grad kalt wird." Dagegen war es auf und rund um den Buttermarkt dann schon fast frühlingshaft.

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