Kempen : Kinderbuch ohne Wortfallen
Sabine Kruber beschäftigt sich mit Sprache — vor allem der für Kinder angemessenen.
Kempen. Was machen Sie, wenn Sie ihrem Kind oder Enkel ein Buch schenken möchten? Wahrscheinlich gehen Sie in die Buchhandlung oder suchen im Internet. Aus der riesigen Auswahl an Kinderromanen suchen Sie dann ein nett anmutendes Werk aus. Bei dieser entsprechenden Deklarierung können Sie natürlich davon ausgehen, dass das Buch sprachlich den Lesefähigkeiten des Nachwuchs entspricht, oder?
Das sei bei vielen Büchern nicht der Fall, sagt Sabine Kruber. Die Kempenerin ist Diplom-Sprachheilpädagogin, hat eine Praxis für Legasthenietherapie und ist jetzt auch Kinderbuchautorin. Bei ihrem Fantasie-Roman „Leon Reed“ hat sie darauf geachtet, dass die Sprache einem Publikum zwischen neun und zwölf Jahren angemessen ist. Besonders bei Büchern für diese Zielgruppe und Erstlesewerken für Grundschulkinder sei zu anspruchsvolle Sprache Standard.
„Viele Verlage achten darauf nicht“, sagt Kruber. Bei einem Kinderbuch sei nicht nur die Länge der Sätze entscheidend. Auch zu anspruchsvolle Worte, Anglizismen oder schwierige Buchstabenkonstellationen wie zum Beispiel „ng“ oder „chs“ könnten den Lesefluss erschweren. „Wenn anspruchsvolle Worte vorkommen, müssen sie mehrfach genannt werden“, sagt Kruber. Auch eine erklärende Illustration könne helfen. Kruber ist sich sicher, dass ihr Buch einen angemessenen Anspruch hat. Schließlich ist es von der Zielgruppe getestet. „Die Geschichte ist aus einem Testtext entstanden“, sagt Kruber. Den hat sie ursprünglich für die Legasthenietherapie geschrieben.