Kempen: Parkour-Training für Kinder beim KTV Mit Schwung über Hindernisse

Kempen · Der KTV bietet einen Parkour-Kurs für Kinder an. Sie erwartet Bewegung und Akrobatik.

  Florian legt einen sauberen Abgang vom Kasten über den Holm des Barren unter den wachsamen Augen seines Trainers Paul Schax hin.

Florian legt einen sauberen Abgang vom Kasten über den Holm des Barren unter den wachsamen Augen seines Trainers Paul Schax hin.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Sie flanken elegant über Mauern, springen kraftvoll von Dach zu Dach, klettern leichtfüßig Wände hoch und sind weg: Von Filmen kennt man solche Szenen, in denen zu meist junge Leute akrobatisch das Weite suchen. Parkour nennt sich die Sportart und wird auch hierzulande mittlerweile von Tunrvereinen angeboten. So auch vom KTV unter anderem für Kinder von acht bis zwölf Jahren.

Eine Sportart, für die
man nicht viel Kraft braucht

Es ist ein warmer Freitagabend und auch noch ein Brückentag. „Bis jetzt ist nur ein Junge da“, sagt Trainer Paul Schax. Das ist der neunjährige Florian, der sich mit einem Basketball beschäftigt. Als noch Viktoria und Lilja auftauchen, ist Schax erleichtert. Mit Fangspielen wärmen sich die Vier auf. Dabei kommen vor allem die Kinder ins Schwitzen und greifen bald nach ihren Wasserflaschen. „Was sollen wir denn heute machen?“, fragt der 21-jährige Schax, der selbst seit fünf Jahren beim KTV Parkour trainiert. „Kasten, Barren und Ringe“, die schnelle Antwort der Mädchen. Die genau wissen, was sie üben wollen und Schax ihre Wünsche bezüglich Höhe und Art der Übungen mitteilen. Gemeinsam wird aufgebaut, Matten um die Geräte verteilt und ein Sprungbrett vor einem der drei Kästen positioniert.

Die zwei Mädchen und Florian legen sofort los. Florian flankt über den Kasten oder springt in der Hocke über das Gerät. „Du musst die Hände weiter auseinandertun“, korrigiert Schax die Haltung. Unermüdlich fliegt der Neunjährige über das Hindernis. „Katzensprung oder Dash heißt dieser Sprung“, sagt Schax. Er gehört zu den Basisbewegungen beim Parkour. „Das ist typisch für den Sport. Man versucht, schnell über Hinderisse zu kommen“, erklärt der Student der Kindheitspädagogik. Er mag an der Sportart auch, dass man nicht viel Kraft braucht. „Man muss nur seinen eigenen Körper tragen können.“

Während Florian seinen Katzensprung perfektionert, haben sich Viktoria und Lilja vorgenommen, vom Kasten zu springen. Aber mit Hilfe eines Barrens, an dessen einem Holm – der andere wurde abgebaut – sie sich abschwingen. Lilja bekommt das schon prima hin, während Viktoria oben auf dem Kasten noch zögert. Der Abstand zum Barren stimmt ihrer Meinung nach nicht. Er erscheint ihr zu weit entfernt. Gemeinsam verschieben die beiden Mädchen Kasten umd Matte. Doch auch dann springt Viktoria lieber einfach nur so vom Kasten und beendet den Sprung mit einer Vorwärtsrolle. Doch nach drei Durchgängen fasst sie sich ein Herz und schafft den Abgang über den Barren.

„Die Kinder wollen sich vor allem bewegen“, sagt Paul Schax. Aber sie wollten auch einige Sprünge und Techniken des Parkour nachmachen, die sie aus Filmen kennen würden. „Es waren schon Kinder da, die dachten, wir würden von Dächern springen. Das machen wir natürlich nicht“, so der 21-jährige Kempener. Vera Weber, Florians Mutter, verfolgt das Trainig ihres Sohnes. „Er möchte schon so lange Parkour machen, aber bei uns in St. Hubert geht das nicht“, berichtet sie. Florian wolle sich vor allem bewegen. „Er mag nicht so gerne Sportarten, bei denen es Sieger und Verlierer gibt. Er findet Klettern und Springen super.“ Beides kann er in dem KTV-Kurs tun. Auch an den Seilen ist der Junge flott unterm Hallendach angekommen. Beim Hochklettern hat er noch seine Beine zu Hilfe genommen.  Paul Schax schafft die Höhenmeter nur mit seinen Armen – aber der hat ja auch ein paar Jahre Übung mehr.

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