Kim lockt 300 Leute in die Kirche

Die Gemeinde bleibt Eigentümer der St. Vitus-Pfarre.

Oedt. Pfarrer Roland Scheulen war am Samstagabend „vom Zuspruch überwältigt“, den die Pfarrversammlung zum Thema Kirchliches Immobilien-Management (Kim) und die Auswirkungen auf die Immobilien der Vitus-Pfarre erfuhr. An die 300 Leute kamen — zu viele fürs Jugendheim. Deshalb zog man kurzerhand in die Kirche um.

„Wichtig ist, dass heute jeder seinem Unmut Luft machen darf und sollte“, kündigte Bürgermeister und Moderator Manfred Lommetz an. Zuvor berichtete der stellvertretende Kirchenvorstand Hans-Theo Pasch vom Stand der Dinge: „Die Herausnahme unserer Kirche aus der Bistumsfinanzierung heißt nicht, dass St. Vitus geschlossen werden muss. Die Gemeinde bleibt der Eigentümer der Immobilie und kann diese weiterhin nutzen.“

Konkret gehe es um jährliche Instandhaltungskosten von 80 000 Euro — allein für die Kirche. Die muss die Pfarre laut Kim ab 2014 alleine tragen. Alle pastoral genutzten Gebäude des Kirchengemeindeverbands (KGV) Grefrath kosten pro Jahr 182 000 Euro. Für diese Zeit müsste der KGV mindestens 60 000 Euro der Instandhaltungskosten einsparen — aber wo?

„Eine Bildung von Rücklagen ist unmöglich“, so Pasch. Der Vorstand hat deshalb eine Einsparliste erarbeitet, um „dauerhaft wirtschaftlich arbeiten zu können“. Dennoch laufen die Kosten weiter; allein die kurzfristig anstehenden Dacharbeiten am kleinen Vitus-Turm belaufen sich auf 48 000 Euro.

Die anschließende Diskussion war mehr sachlich als emotional. Am Ende fanden sich viele Interessierte zusammen, um weiter zu beraten. Bei der Jahreshauptversammlung des Pfarr-Fördervereins wurde beschlossen, dass dieser als kirchliches Gremium die Trägerschaft für die weitere Planung übernimmt.

Jetzt soll ein Konzept entwickelt werden. Ergebnisse werden bis zum 6. Mai erwartet. Dann gibt es anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Kirchturms ein Fest. kr

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