Kicken bis nach Mitternacht

In der Doppelsporthalle an der Bruckhauser Straße fand zum sechsten Mal das Turnier „Soccer Cup@Midnight“ statt.

Grefrath. „Unser Mindestziel heißt Halbfinale“, geben sich die Fußballer des Teams „Oedter Atzen“ selbstbewusst. Einmal haben sie trainiert — das sollte doch für viele Siege reichen, meinen sie. Eines stand schon vor Turnierbeginn fest: Die „Atzen“ waren die Mannschaft mit den meisten Kapitänen. Denn Tobias (18), Nilz (19) und Dennis (20) beanspruchten dieses Amt für sich.

Eine Reihe solcher Szenen gab es beim „Soccer Cup @ Midnight“ in der Doppelsporthalle an der Bruckhauser Straße in der Nacht von Freitag auf Samstag. Unter dem Motto „Kicken statt kippen“ veranstalteten Mobile Jugendarbeit und das Jugendzentrum Dingens die sechste Auflage des Turniers — ganz ohne Alkohol, mit viel Spaß und 350 fußballbegeisterten Gästen. Wegen des kurz zuvor aufgeklärten Falls Mirco gab es eine Gedenkminute für den ermordeten Jungen aus Grefrath. Auch während des Turniers blieb Zeit für Gespräche.

Wo sonst haben junge Erwachsene zwischen 14 und 23 Jahren die Möglichkeit, bis weit nach Mitternacht Fußball zu spielen? Die Idee kam einmal mehr an, 16 Mannschaften waren gemeldet und spielten gegeneinander bis zum Finale gegen 2.30 Uhr.

Ganz ohne eigenen Schlachtruf nach oben wollten die „Uda Kickers“, sieben erfahrene Jungen. „Ich spiele beim SuS Vinkrath“, sagt Tom (19). Yannick und Sebastian (beide 17) sind bei der Spielgemeinschaft Grefrath-Oedt aktiv. Sie alle wollen „Spaß haben soweit es geht“ — und geben sich siegessicher noch vor ihrem ersten Spiel.

Dieser Siegeswille war nachvollziehbar: Neben Pokalen gab es auch Preise im Gesamtwert von 200 Euro. Darunter waren Bälle, Taschen sowie Gutscheine für Freibad und Bowling.

Auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen: Dominik Krafczyk sorgte für die musikalische Untermalung. Und in der Cafeteria sorgten sich mehrere Jugendliche um das leibliche Wohl aller. Die Sportlernahrung: Würstchen, belegte Brötchen, Softdrinks.

Dort nahm sich Streetworkerin Sabrina Buscher, die neue Kollegin von Leon Küsters in der Mobilen Jugendarbeit, eine kurze Auszeit. Sie sagt: „Mein Start in Grefrath Anfang des Jahres war gut. Ich habe mich seitdem rasch eingelebt.“ Einen weniger guten Start hatte der „FC Nargilem“: Mit einem Unentschieden starteten die acht Fußballer aus Grefrath, Kempen und Wachtendonk in den Abend, warteten ungeduldig aufs zweite Match. „Das gewinnen wir“, waren sie sicher.

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