Kendelgeflüster: St. Martin ist schon gut gerüstet fürs Fest

Der Samariter und seine Herolde blicken gespannt auf den Lichterzug in zweieinhalb Wochen. Ferner: Eismann ade, Orient im Speefeld, Pasch ganz Platt.

St.Hubert. "Die Sammler sind emsig wie die Heinzelmännchen", sagt Rainer Pasch, der Vorsitzende des Martins-Komitees. Schließlich sollen sich die Kinder am 9.November nach dem Fackelzug wieder auf eine prall gefüllte Tüte freuen dürfen. Erstmals ist ein Schokoriegel der Firma Gepa drin, die Fair-Trade-Produkte vertreibt. Pasch: "Wir beziehen diese Riegel über den Eine-Welt-Laden der evangelischen Kirche, die mit den Erträgen Projekte in der Dritten Welt unterstützt." Damit werde die Martins-Idee des Teilens mit Bedürftigen prächtig vermittelt.

Der Aachener Weihbischof Karl Borsch, ein Hüpperscher, ist zum Vorsitzenden des Beirats der action medeor gewählt worden. Der Hülser Heinz Gommans, Präsident des Vorster Medikamenten-Hilfswerks, und der stellvertretende Beirats-Vorsitzende Walter Schöler aus St.Tönis begrüßen die Wahl Borschs- vor allem wegen seinen niederrheinischen Wurzeln.

Quelle ist Vergangenheit. Bei dieser Schlagzeile blicken die St.Huberter zur Königsstraße3. Dort, im Heenen-Komplex, befand sich bis Oktober letzten Jahres der Quelle-Shop, den Edelgard und Gottfried Birmes mehr als zehn Jahre führten. Im Herbst 2005 übernahm Xing Driesch den Shop von Birmes, die in den Ruhestand gingen. 2007 stieß Sabine Driesch noch mit Basteln und Deko zum Quelle-Team. Außerdem hatte dort die Textilreinigung Weber eine Annahmestelle. In St.Hubert gingen die Quelle-Lichter somit bereits ein Jahr vor dem offiziellen Ende der Kaufhaus-Tradition aus.

"Es sind längst noch nicht alle Preise abgeholt", sagt Werbering-Chef Michael Smeets mit Blick auf die Tombola beim Kürbisfest. Nette Gewinne in Form von Blumen oder Gutscheinen liegen bis Ende der Woche bei Lohbeck an der Hauptstraße11 bereit. Die Gewinner-Listen mit den Losnummern hängen in den Werbering-Geschäften aus.

Die Vogelausstellung in der Gärtnerei van der Bloemen, traditionell ausgerichtet vom Vorster Verein "Farbenpracht", hat dieses Jahr eine besondere Note: Die Farbenpracht feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Deswegen gibt es bei dieser 16.Auflage in St.Hubert mehr als 1000 Tiere von mehr als zwei Dutzend Ausstellern zu bewundern. Termin also vormerken: Samstag, 31.Oktober, 10-18Uhr, sowie am darauf folgenden Sonntag, 10-17Uhr. Die Gärtnerei befindet sich An Steinen 8.

Nach dem Kürbisfest hat Eismann Guiliano Costa (49) seine Siebensachen gepackt und schaut sich nach seiner siebten St.Hubert-Saison in den kalten Monaten in den heimischen Dolomiten die Gletscher an. "Auf Wiedersehen im Frühjahr 2010", sagt der Cortina-Chef von der Breite Straße25. So lange ist dort eisfreie Zone.

Damit’s ein bisschen netter aussieht, hat Iris Beeren ein paar Artikel aus ihrem Kindermodengeschäft "Kinderträume" ins leerstehende Ladenlokal am Markt, Breite Straße18, gestellt. Dazu hat sich eine Foto-Dokumentation des Heimatvereins zum Weberhaus gesellt. Ansonsten sucht das prominent gelegene Lokal, wo im Mai nach nur sechs Monaten beim Sonnenstudio GoldenSun die Lichter ausgingen, einen Nachfolger. "Hach, wäre das schön, wenn dort ein Café einzöge", seufzte gestern ein kaffeedurstiger Heimatverein-Vorsitzender Hans-Josef Güldenbog.

Unter dem Titel "Mundo Oriental" bietet die Gruppe um Rosana Greco-Sprung (Foto)- ihr Künstlername ist Amira Shazadi- vom neuen Tanzstudio am Speefeld16 am 7.November einen Tanztheaterabend. Um 19.30Uhr geht’s im Forum am Hohenzollernplatz los. Tickets kosten im Vorverkauf 12,50, an der Abendkasse 15Euro.

Nimmermüder Jupp Pasch: Kaum hat der 76-Jährige am Wochenende im Rokokosaal sein mundartsprachliches Publikum begeistert, gibt er nun zwei Platt-Heimspiele: Am Samstag um 19Uhr bei Sabo, An Eulen7: "Wat es all jibt!" Und nächste Woche Freitag ab 19.30Uhr beim Heimatverein im Forum am Hohenzollernplatz 19. So ganz nebenbei hat Pasch soeben das Manuskript für sein 18.Buch in Druck gegeben. Darin geht es um die bewegte Geschichte des St.Huberter Krankenhauses. Im Forum wird kommenden Freitag übrigens neben Hüppersch und Rheinisch auch Hochdeutsch gesprochen. "Schließlich sollen es ja auch unsere Zugezogenen verstehen", sagt Heimatverein-Vorsitzender Hans-Josef Güldenbog. Für beide Veranstaltungen ist der Eintritt frei.

Noch elf Tage bis Allerheiligen: Friedhofsgärtner Georg Dicks hat wie in jedem Herbst am Haus Königsstraße52 seine Gestecke und floralen Ideen zur Schau gestellt. "Der Verkauf läuft bis Ende des Monats, dann ist erst mal Pause", sagt Magdalene Dicks. Am Sonntag, 15.November, ist dann von 10 bis 17Uhr Advent-Ausstellung bei Dicks. Im Anschluss an diese Aktion läuft der Verkauf bis Ende November weiter.

Am Samstag, 31.Oktober, lädt der Förderverein "Rabenstark" der evangelischen Gemeinde von 14 bis 18Uhr zum Trödelmarkt für Kindersachen ins Gemeindezentrum an der Martin-Luther-Straße12 ein. Zehn Prozent des Erlöses sind für den Nachwuchs. Die Küche kann kalt bleiben, eine Cafeteria ist eingerichtet. Angeboten werden auch Schwangerschafts-Kleidung und Bücher. Informationen bei Jennifer Strahl unter Tel.02152/897161.

Wegen weiterer Kanalsanierungen gibt’s weiterhin Engpässe im Verkehr. Besonders betroffen ist nach wie vor die Bahnstraße mit Verlängerung Breite Straße. Im Abknick Janspfad/Orbroicher Straße gegenüber dem Beyertzhof müssen Fußgänger und Radler in der Kurve besonders auf der Hut sein- dort hält sich ja bekanntlich selten jemand an Tempo30...

Vor einiger Zeit sind marode Straßenschilder in St.Hubert gegen neue Tableaus ausgetauscht worden, beispielsweise "An Eulen". Vergessen worden ist dabei offensichtlich die rostige blaue Bake "Auf dem Zanger" am Backstein-""Hexenhäuschen" Nr.1 an der Ecke zur Breite Straße gegenüber der Zufahrt Beyertzhof.

Der Vorläufer der Wackertapp-Mühle wurde 1820 auf dem Pielen-Acker als hölzerne Bockwindmühle errichtet. Meister Konders aus Geldern erbaute sie für 4000Reichstaler. Am 18.März 1842 schlugen drei Blitze ein- die Mühle brannte ab. Kurz darauf wurde sie neu errichtet, diesmal in Stein. 1859 brannte auch dieses Gebäude ab. "Im September 1884 wurde unsere Mühle dann an Gottfried Hoersen verkauft", hat Heinz Poeth in der Familien-Chronik geblättert.

Zu Beginn des 20.Jahrhundert wurde die Mühle in einen Dampfbetrieb umgerüstet: Das Gebäude verlor seine Flügel. "Ich kann mich nicht erinnern, dass während meiner Kindheit noch gemahlen wurde", sagt Jupp Pasch, Jg. ’33. Der Müller hat in den 20er-Jahren sein Handwerk an den Nagel gehängt. Die Mühle wurde zu Wohnzwecken hergerichtet. 20 Jahre wirkte dort Grafiker Jürgen "Moses" Pankarz (66), bevor er 1992 auf dem Bliexhof zog.

Pläne des Heimatvereins, Haube und Flügel nach der Idee des Hinsbecker Mühlen-Experten Vosdellen herzurichten, scheiterten. Die neuen Besitzer haben die Mühle vor einigen Jahren weiß gekälkt. Stadtpläne, am Pielenhof ein Neubaugebiet anzusiedeln, sind zurückgestellt.

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